Werbemarkt zurückhaltend Pixabay
29 Okt
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Werbemarkt zurückhaltend

Um gerade einmal 0,8 Prozent stiegen die Bruttospendings im September gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres.

Verantwortlich machen die Werbebeobachter von Focus dafür unter anderem die Wahlen. Die hätte werbetreibende Unternehmen dazu gedrängt, zurückhaltender zu agieren, um in der Wahlwerbung nicht unterzugehen. Doch die politischen Parteien hielten sich ebenfalls mit den Ausgaben zurück.
Ungeachtet dessen setzt sich der Trend fort: Kino und Radio konnten weiter zulegen. Kino steigerte sich um 19,6 Prozent, Hörfunk um 17,6 Prozent. Wobei der ORF etwas mehr Spots an Land zog als die Privaten. Mit einem Plus von 18,6 Prozent legte auch Direct Marketing wieder einen Sprung hin. Das dürfte aber dann doch zu einem Gutteil an den Wahlen liegen.
Während auch Online um sieben Prozent zulegte, ging es den klassischen Medien nicht ganz so gut. Außenwerbung schnitt mit einem Plus von 0,5 Prozent noch positiv ab. Obwohl die Tagezeitungen noch ein Plus von 0,9 Prozent registrierten, schnitt Presse Total mit -0,6 Prozent negativ ab. Am schlimmsten erwischte es dabei die Illustrierten und Magazine mit -6,7 Prozent. Auch TV schnitt nur mit -0,6 Prozent ab. Hier traf es in erster Linie die Privaten.
An der Spitze der sogenannten Werbebeschleuniger, also jener Unternehmen, die ihre Werbeausgaben in diesem Monat besonders stark ankurbelten, stehen diesmal ÖVP, SPÖ und FPÖ. Für die ÖVP wurden plus 3.883 Prozent registriert, für die SPÖ plus 1.754 und für die FPÖ plus 833.
Als erstes echtes Unternehmen taucht Toyota auf Platz Fünf mit einem Werbewachstum von 698 Prozent auf. Dahinter folgen NÖM mit 688 Prozent, AMA mit 319 Prozent, Mjam mit 159 Prozent, die WKO OÖ mit 153 Prozent und Bipa mit 152 Prozent.
Um 99 Prozent schränkte die ÖBB ihre Werbetätigkeiten ein und führt somit die Liste der Werbebremser an. Der Verbund kürzte um 96 Prozent, das BM für Finanzen um 92 Prozent, ING um 88 Prozent und Payback um 85 Prozent.
In den Monaten Jänner bis September konnte Above the Line um 1,8 Prozent auf 2,809 Mrd. Euro zulegen. Hier stechen vor allem Kino mit einem Plus von 25,9 Prozent sowie Außenwerbung mit einem Plus von 10,6 Prozent hervor. Am meisten Geld, nämlich 1,401 Mrd. Euro, wird aber noch immer für Print verwendet. Um 1,2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ein Minus von 0,6 Prozent musste hingegen der TV Sektor hinnehmen. Hier wurden bisher 811 Mio. Euro umgesetzt.

Achtung: Bei allen Zahlen handelt es sich um Bruttowerte.