Es gibt im Journalismus Bereiche, deren Bearbeitung einen sprichwörtlichen Saumagen und sehr gute Nerven erfordert. Nina Horaczek, Chefreporterin des Falter, macht einen solchen Job: Sie dokumentiert seit Jahren die Umtriebe der FPÖ und ihrer noch rechteren, bereits bräunlich durchzogenen Gesinnungsgenossen (Gendern hier eher überflüssig). Dabei ist sie zwar, wie sie erzählt, noch nie körperlich attackiert worden, aber Anpöbeleien und Platzverweise sind jederzeit drinnen.
Die Ergebnisse ihrer Recherchen hat Horaczek bereits in mehreren Büchern, zuletzt „Kickl beim Wort genommen" (Czernin Verlag) festgehalten, dazu gewährt sie in ihrer kostenlosen Kolumne „Blauland" aktuelle Einblicke in freiheitliche Biotope.
Nun wird Horaczek am 4. Februar mit dem Ferdinand-Berger-Preis ausgezeichnet. Dieser ist mit 3.000 Euro dotiert, nach dem 2004 verstorbenen Widerstandskämpfer Ferdinand Berger benannt und wird seit 2018 vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) vergeben an Personen, die durch wissenschaftliche oder publizistische Leistungen oder durch besonderes öffentliches Auftreten einen markanten Beitrag gegen Neofaschismus, Rechtsextremismus, Rassismus oder demokratiegefährdendes Verhalten geleistet haben.
Bisherige Preisträger/innen:Christa Zöchling (2018), Uwe Sailer (2018), Michael Köhlmeier (2019), Susanne Scholl (2020), Hans Rauscher (2021), Wilfried Embacher (2022) und Petar Rosandić (2023).