Redakteursrat begehrt gegen Entlassung auf ORF/Milenko Badzic
20 Mai
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Redakteursrat begehrt gegen Entlassung auf

Vor einigen Tagen wurde in Vorarlberg ein ORF Radioredakteur entlassen. Sein Vergehen: Betreten der Isolationszone.

Der Redakteursrat vermutet ein anderes Motiv. Immerhin sei der Kulturredakteur auch gewählter Redakteurssprecher. Der sich für den Erhalt der Kultursendung auf Radio Vorarlberg stark gemacht habe. Zum Leidwesen des Landesdirektors Markus Klement.
Wie es zur Entlassung kam, beschreibt die Redakteursvertretung so: „Am 25. März hat der Kollege seine Kultur-Sendung für Radio Vorarlberg live moderiert. Um seine Dienstpflicht zu erfüllen, musste er das Radio-Studio betreten. Es wurde weder ihm noch anderen Person aus der Kulturredaktion kommuniziert, wie die Sendung abgewickelt werden soll, ohne dafür das Studio zu betreten. Er hat nichts anderes getan, als sein Kollege am Vortag unter denselben Corona-Sicherheitsvorgaben: nämlich die Sendung vom üblichen Sendeplatz aus abzuwickeln. Allerdings mit ganz anderen Folgen: er wurde fristlos entlassen.“
Diese Maßnahme kritisiert das Redakteursgremium als „völlig überzogen“. Und vermutet dahinter einen Racheakt.
Man habe jedenfalls ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz informiert. Der allerdings nicht reagiert hätte. Der Fall werde nun vom Arbeitsgericht entscheiden. Für die Redakteursvertreter handelt es sich allerdings um einen Fall mit Folgen: „Werden mit fadenscheinigen Begründungen willkürliche Entlassungen ausgesprochen, so erzeugt dies ein Klima der Angst. Damit wird die erforderliche Freiheit der journalistischen Tätigkeit schwer beeinträchtigt.“