ORF: Politische Interventionen melden ORF/Thomas Ramstorfer/Schreiner-Kastler Bild Blimlinger: Parlamentsdirektion/Photo Simonis
02 Aug
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ORF: Politische Interventionen melden

Die Vorstellungen der Parteien über die Zukunft des ORF liegen nicht so weit auseinander. Wenn es um das zentrale Thema Digitalisierung geht. Auch für die Grünen ist es die zentrale Frage.

„Die Distribution auf allen Wegen, Durchsetzung von Diversität und Geschlechtergerechtigkeit auf allen Ebenen, Unabhängigkeit des ORF und hier vor allem die unabhängige Finanzierung sowie die Frage, wie Streaming abgegolten wird“, benennt Mediensprecherin Eva Blimlinger die Kernpunkte für die nächsten Jahre. Dazu bilde der ORF Player ein wichtiges Mittel. Im Zuge dessen sollte ihrer Meinung nach auch das Verbot der Cross-Promotion sowie die Beschränkung der Online-Inhalte von sieben Tagen gestrichen werden.
Werbebeschränkungen dagegen wird es weiter geben. Die Aufhebung dieser sei schon aus EU-beihilferechtlichen Gründen nicht möglich. Und werde auch von den Grünen nicht angestrebt.
Dementsprechend brauche es einen Generaldirektor oder eine Generaldirektorin, die den ORF strukturell reformieren könne. Als zentrale Wettbewerber sieht Blimlinger in Zukunft vor allem die digitalen internationalen Plattformen. Gegenüber diesen muss der zukünftige Chef den gesellschaftlichen Mehrwert und die Relevanz der öffentlich-rechtlichen Anstalt deutlich herausstreichen können. Also mehr Konzentration auf Public Value.

Finanzierung sichern
Zentral dafür wäre die Sicherung der Unabhängigkeit des Hauses. Ansonsten ist es mit der Glaubwürdigkeit nicht weit her. Um diese zu festigen, setzt die Grüne Mediensprecherin auf eine „ausreichende“ Finanzierung, das Selbstbewusstsein der Manager und motivierte Mitarbeiter. Aber sie verweist auch auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Die sollen ja im Frühjahr nächsten Jahres neu verhandelt werden. Neben mehr digitalen Freiheiten wäre das die Gelegenheit, Instrumente für mehr Unabhängigkeit festzuschreiben. Eines davon sieht Blimlinger in einer Meldestelle für politische Interventionen. Vorbild sei hier der spanische öffentlich-rechtliche RTVE.

 

Bisher erschienen in der losen BranchenBlatt-Serie:

Neos_Mediensprecherin Henrike Brandstötter: Bevölkerung soll ORF-Führung wählen

adverserve-Chef und iab-Präsident Markus Plank: Der ORF als Vorreiter

FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker: ORF braucht Strukturreform

Kommunikationswissenschafter Fritz Hausjell: ORF-General: Möglichst wenig gefallen

 



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