Liste mit Überraschungen Pixabay
02 Apr
geschrieben von 

Liste mit Überraschungen

Die aktuelle Media-Analyse präsentiert einmal nicht nur fallende Reichweiten. Das Phänomen betrifft allerdings nur wenige.

Manche sind knapp daran vorbeigeschrammt. Als Fazit bleibt: Es wird immer weniger zur analogen Zeitung gegriffen. Denn die Nettoreichweite der Tageszeitungen ist bereits wie in den Jahren davor gesunken. Diesmal signifikant auf 62,3 Prozent.
Nicht betroffen davon: Der Standard, der von 6,5 Prozent im Jahr 2017 auf 7,8 Prozent zulegen konnte. Die Presse dagegen bleibt stabil und weist nunmehr 4,6 Prozent aus. Ganz nachvollziehen lassen sich die Zahlen nicht. Hält doch die letzte ÖAK dem Standard wieder einen gesunkenen Verkauf entgegen, der deutlich hinter der Presse, die ihren leicht steigern konnte, liegt. Zu vermuten ist wohl eher, dass hier die Online-Portale eine Rolle spielen. Während das beim Standard die Geschäftsquelle Nummer Eins ist, holt die Presse nur leicht auf, auch weil sie es mit einem Freemium Modell versucht. Kurz gesagt: Die Marke Standard wird stärker sowohl mit Print als auch mit dem digitalen Auftritt verbunden als die Presse. So eine Vermutung.
Die Zweite wäre ebenso einfach: Während die Presse-Leser ihre Zeitung relativ schnell im Müll entsorgen, teilen Standard-Leser ihr Exemplare mit doppelt so vielen Bekannten. Während also ein Exemplar des Standard von durchschnittlich etwa acht Lesern in der Hand gehalten wird, sind es bei der Presse rund vier.
Mehr Titel allerdings kämpften mit Reichweitenverlusten. Bereits zum wiederholten Male verlor die Kronen Zeitung signifikant, diesmal kommt sie auf 27,2 Prozent. Aber auch der Printgigant aus der Steiermark, die Kleine Zeitung, hat zu kämpfen. 9,8 Prozent bedeuten einen signifikanten Reichweitenverlust nach 10,5 Prozent im Vorjahr. Verursacht vor allem durch die Kleine Zeitung Graz, die nach 7,3 Prozent nun nur mehr 6,6 Prozent ausweist. Selbst der Gratistitel Heute hat mit einem signifikanten Verlust auf 11,6 Prozent zu kämpfen.
Die Wochenend-Ausgaben sind ein Spiegelbild der Woche. Der Standard (7,7 Prozent) legt zu, während Kronen Zeitung (33,4 Prozent) und Kleine Zeitung (10,2 Prozent) verlieren.
Und was ist mit Österreich? Die haben ihre MA-Ausgaben kräftig umgekrempelt. Und obwohl Wolfgang Fellner selbst schöne Vergleiche zum Vorjahr zieht, ist hier Vorsicht geboten. Da es noch nicht anzunehmen ist, dass sich das neue System bei allen herumgesprochen hat. Und das heißt: Ausgewiesen wird die Kaufzeitung Österreich, die mit 6,9 Prozent zu Buche schlägt. Seit dem zweiten Halbjahr werden für die Gratiszeitung oe24 Werte erhoben. Der erste liegt bei 4,3 Prozent. Dazu gibt es eine Kombi Österreich/oe24, die für 2018 eine Reichweite von 8,0 Prozent ausweist.
Gestrichen ist das eingestellte Madonna mit Österreich, die Österreich Kombi und die Österreich Wochenend Kombi. Alle ehemals gelistet unter Wochenmagazine.

Mitglieder-Ausbau
Auch sonst gibt es einiges Neues in der aktuellen MA. So ist nun das Salzburger Fenster dabei, dazu gibt es eine Ausweisung der Kombi Salzburger Fenster/Salzburger Woche. Und auch die News Verlagsgruppe hat eine eigene Kombi an den Start gebracht. Zum letzten Mal wird das Sportmagazin ausgewiesen, das nun von sport aktiv, das zum ersten Mal dabei ist, abgelöst wird.
Auseinandergesetzt hat man sich auch mit der Studie selbst. Konkret mit der ePaper-Abfrage. Die ist seit 2016 Teil der Studie und enthält eine Erläuterung, was das ePaper ist. Denn nur diese elektronische Ausgabe wird zur Reichweite dazugezählt. 2019 wird diese Erläuterung präzisiert, um dieses klar von der Homepage oder der mobilen Variante einer Zeitung abzugrenzen. Unklar ist dagegen noch, ob und welche Auswirkungen dies auf die Reichweiten haben könnte.