22 Jul
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Die fehlende Sekunde

Knalleffekt in der deutschen Bundesliga: Der DFB prüft, sich vom Vermarkter Infront zu trennen.

Grund dafür sind Betrügereien im Werbegeschäft, wie der Spiegel berichtet. Genauer: Bei der Bandenwerbung. Statt 30 Sekunden seien die Werbepartner nur 29 Sekunden zu sehen gewesen. Die übrige Sekunde wurde weiterverkauft.
Die Schweizer Agentur Infront, die bereits seit Jahren mit dem deutschen Fußball Geschäfte macht, schiebt die Verantwortung an einen Mitarbeiter, der sich so bereichert hätte. Dieser sei bereits entlassen. Zudem bietet der Vermarkter den Kunden Entschädigungszahlungen an. Laut Schweizer Tagesanzeiger soll sich die auf rund sechs Millionen Euro belaufen.
Ein Rätsel allerdings bleibt: Demnach habe man die Betrügereien bereits Anfang 2018 entdeckt. Informiert wurden DFB und Werbekunden dann im Mai 2019.
Der DFB befindet sich nun im Reinigungsmodus. Trotz der Zusicherung von Infront, mit dem Mitarbeiter auch das Problem entfernt zu haben, werden alle Verträge mit den Schweizern auf den Prüfstand gestellt. Aber auch intern wird untersucht. Der Verband hätte alle Verträge mit den Werbekunden einsehen und kontrollieren können. Doch das blieb aus.