Ein Ball, ein Strich. Trotzdem wird sich´s für Robert Lewandowski nicht ausgehen Ein Ball, ein Strich. Trotzdem wird sich´s für Robert Lewandowski nicht ausgehen Screenshot
23 Nov
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Tag 3: Die ersten Nullnummern

Zwei torlose Remis, eine Sensation, rundherum ganz akzeptable TV-Quoten - und ein kleiner Lercherlschas zur Causa um die „One Love"-Binden.

 

Einen guten Instinkt beweisen die 271.000, die zu vormittäglicher Stunde die zweite Hälfte des Spiels Saudi-Arabien - Argentinien eingeschaltet hatten und für einen Marktanteil von immerhin 35% sorgten: Wer auf einen Sieg der Saudis gegen den erbärmlich-überheblichen Mit-Favoriten auf den Titel gewettet hatte, konnte sich über einen üppigen Konto-Zuwachs freuen.
Grundsätzlich ist diese WM, wie Jabob Winter heute in der profil-Morgenpost ausführt, ein üppiger Biotop für Online-Glücksspielanbieter, auch und sogar vor allem solche, die ihr Geschäft in Österreich illegal betreiben - und das sind wegen des strengen Monopols der Casinos Austria und der Österreichischen Lotterien die meisten.
Der raffinierte Trick von Firmen wie bwin oder Interwetten ist, Sportwetten legal anzubieten - aber nur einen Klick weiter wartet die verführerische, gefährliche Welt des richtigen Glücksspiels: Walzen, Roulette & Co. Und das ist der Bereich, wo richtig der Rubel rollt. Die Fußball-WM, so fürchtet Winter, könnte als Einstiegsdroge in die Spielsucht führen.

Am Nachmittag begann bei der WM business as usual, nämlich die Serie ziemlich fader 0:0-Partien. Nicht mehr als ein torloses Remis schaffte Dänemark gegen Tunesien vor einer akzeptablen Fernsehkulisse von 312.000 Sehern (29% MA) in der 2. Halbzeit. Ohne Treffer endete auch die Partie zwischen Mexiko und Polen, für deren 2. HZ sich 378.000 Seher bei Servus TV dazuschalteten. Irgendwie scheint auf Polens Stürmerstar Robert Lewandowski bei Weltmeisterschaften tatsächlich ein Fluch zu liegen, denn nicht einmal vom Elferpunkt aus schaffte er sein erstes Tor bei seinem mittlerweile vierten Turnier.
Fünf Tore - wenn auch in recht einseitiger Häufigkeit vor allem für den Titelverteidiger - fielen dafür am Abend bei Frankreichs Begegnung mit bisweilen unmotiviert hart hineinsteigenden Australiern. Immerhin lief beim 4:1 für die Bleus nicht nur der Ball, sondern bisweilen auch der Schmäh. Quote im ORF für HZ 2: 624.000 Seher bei einem MA von 22 Prozent.