Das sieht der finnische Medienexperte Atte Jääskeläinen ähnlich. Der Rundfunk müsse es schaffen, wieder repräsentativer zu werden, so seine Forderung.
Und wozu das Ganze? Um eben gegen Fake-News und rechtsextremen Inhalten reüssieren zu können. Darum ging es im Rahmen der Präsentation des zweiten Teils des ORF- Public Value Berichtes im Radiokulturhaus.
Mit Fake-News und rechtspopulistischen Inhalten hätten nicht nur Qualitätsmedien, sondern auch viele Parteien im EU-Wahlkampf zu kämpfen, so die deutsche Politikwissenschafterin Ulrike Guerot vom European Democracy Lab. „85 Prozent aller Posts, die mit der EU zu tun haben, haben AfD-Hintergrund“, konnte sie in Deutschland beobachten.
Fehlen würden gut aufbereitete Informationen, die man diesen Fake News entgegensetzen könne, meint Mayrhofer. Dies könne eben der Öffentlich-Rechtliche leisten. Auch Guerot unterstützt: Das Manko sei das Fehlen öffentlich-rechtlicher Anstalten im Internet.
Diesem wollen die TV-Anstalten nun die Plattform Europa entgegensetzen. Ein gemeinsamer zentraler Hub, über den sie ihre Inhalte für alle Europäer abrufbar machen. So die Idee. Von der aber etwa Jääskeläinen nicht allzu viel hält. Denn es sei kaum möglich für Staaten, in Konkurrenz zu den Global Playern und ihren Werbeausgaben zu treten. Vielmehr sollten Restriktionen für den Öffentlich-Rechtlichen über Bord geworfen werden. Neben dem Facebook-Verbot falle da etwa auch die sieben Tage-Catch-Up Regelung darunter. „Natürlich sollte der öffentlich-rechtliche Sender alle verfügbaren Möglichkeiten ausschöpfen können, um die Menschen zu erreichen, um eine moderne Arena für politische Diskussionen zu schaffen und Qualitätsinhalte zu verbreiten“, so der finnische Experte.