Corona: Teamgeist ging flöten Marketagent
06 Mai
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Corona: Teamgeist ging flöten

Der Zusammenhalt, der uns zu Beginn der Krise gepredigt wurde, hat sich mittlerweile verflüchtigt. Das legt zumindest die jüngste Studie von Marketagent und currycom nahe.

Sie ist ein Update der Erhebung im April des Vorjahres und zeigt, wie sehr sich das Bild nun gewandelt hat.
In der ersten Umfrage wurde vor allem noch der Teamgeist in Unternehmen hervorgehoben. 59,2 Prozent meinten vor einem Jahr, die Krise würde Kollegen zusammenschweißen. Mittlerweile sind es gerade noch 21,7 Prozent, die dieser Überzeugung nachhängen. Auch was die Motivation betrifft, drehte sich die Stimmung. 79,3 Prozent empfanden im April 2020 ihre Kollegen noch motiviert. Nun sind es immerhin noch 67,1 Prozent. Auf das Zusammenwachsen von Unternehmen, die einander stützen, setzten zu Beginn der Krise 34,4 Prozent, heute sind es noch 15,5 Prozent.
Auch die Meinung zu erhöhter Autonomie durch Homeoffice erfuhr einen Wandel. Zu Beginn waren 68,7 Prozent davon überzeugt, nun noch 62,1 Prozent. Wobei allerdings der Anteil in Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern deutlich höher ist. „Dass fast jeder Zweite in Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern nicht mehr vom großen Vorteil der räumlichen und zeitlichen Autonomie durch Home Office & Co überzeugt ist, wohingegen sich die Zustimmung in größeren Firmen auf 72 Prozent beläuft, belegt deutlich, dass Digitalisierung auch eine Frage der Unternehmensgröße ist“, interpretiert Marketagent-Geschäftsführer Thomas Schwabl. Er hebt noch einen weiteren Punkt hervor: „Die mögliche Entstehung neuer Distributionskanäle, ausgelöst durch die Corona-Pandemie, sehen aktuell lediglich 16,1 Prozent als Chance für ihr Unternehmen. Im vergangenen Jahr waren dies noch gut 21 Prozent - es zeigt sich aber auch hier die Differenzierung nach Unternehmensgröße: Bei den Großunternehmen konnten 25,6 Prozent Potenzial erkennen, während es bei den Unter-50-Mitarbeiter-Unternehmen nur bescheidene 6,3 Prozent sind.“
Marketagent wollte zudem wissen, welche Kommunikationskanäle sich denn nun im Aufschwung befänden. Für knapp vier von fünf Befragten ist die Digitalisierung der Kommunikation das Topthema. Die Bedeutung der eigenen Social Media-Kanäle legte von 65,7 Prozent im Oktober 2020 auf 69,6 Prozent zu. Public Relations und Krisenkommunikation bleiben ebenfalls weiterhin im Fokus. Blogger und Influencer dagegen haben nach Ansicht von 21,7 Prozent an Bedeutung verloren.
Die Auswirkungen der Krise auf das eigene Unternehmen werden unterschiedlich beurteilt. 63,4 Prozent meinten, sie seien besser als erwartet. Im Oktober des vergangenen Jahres waren es nur 60,8 Prozent. Gestiegen ist aber auch der Prozentsatz jener, die die Aussichten schlechter als erwartet beurteilen, und zwar von 12,7 auf nunmehr 18,6 Prozent.
Eine Klatsche holte sich auch die Bundesregierung ab. Wurde deren Kompetenz in der Corona-Krise vor einem Jahr von 96 Prozent positiv herausgestrichen, waren es im Oktober noch 68 Prozent. Aktuell sind es gar nur mehr 35 Prozent.

 



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