KI: Profitieren werden Juristen APA
23 Apr
geschrieben von 

KI: Profitieren werden Juristen

In Science Fiction Romanen begleitet sie uns seit Jahrzehnten. Nun durchdringt sie auch immer mehr unser Alltagsleben: Künstliche Intelligenz.

Welche Rolle sie denn im Journalismus spiele, und ob Redakteure bald arbeitslos seien, darum drehte sich die letzte Online-Podiumsdiskussion der APA.
Katharina Schell konnte dort etwa Wiebke Loosen, Senior Researcher für Journalismusforschung am Leibniz-Institut für Medienforschung, begrüßen. Die hatte für die journalistischen Zuhörer allerdings nicht die besten Nachrichten bereit. Ob durch eine stärkere Implementierung von KI journalistische Arbeitsplätze wegzufallen drohen oder Journalisten lediglich von Routineaufgaben befreit werden, um mehr Zeit für Recherche oder Texterstellung zu haben, liege in der Hand von Medienhäusern, so ihre Einschätzung.
KI könne durchaus Arbeitsplätze vernichten. Unbegründet sei allerdings die Angst, dass Maschinen die Macht an sich reißen, betont Jochen Leidner, Professor für Künstliche Intelligenz an der Hochschule Coburg. Eine gewisse Mystifizierung der KI trage zu dieser Sorge in der Bevölkerung bei, wobei viel Unwissenheit herrsche. Etwa darüber, dass gewisse Nachrichten bereits automatisiert erstellt werden. Für Journalisten sieht er allerdings keinen Grund, sich Sorgen zu machen.
Mit KI setzt sich auch die Europäische Kommission auseinander. In den nächsten Jahren soll rund eine Milliarde Euro in die Forschung zu diesem Gebiet bereitgestellt werden. Zudem sollen KI-Anwendungen auf ihre Gefährlichkeit eingeschätzt werden. Die Abgrenzung sei jedoch schwierig und die Definition von KI extrem breit, bemängelt Nikolaus Forgó, Professor für Technologie- und Immaterialgüterrecht an der Universität Wien. „Profitieren werden Juristen, weil man trefflich darüber streiten kann, ob es sich um eine KI handelt, und wenn ja, in welche Stufe sie gehört“, so der Jurist.
Den Redaktionen müsse jedenfalls die Macht bleiben, zu entscheiden, was sie einsetzen und was nicht, postuliert Loosen. Außerdem müsse man gewährleisten, dass nicht nur über die Implementierung von KI geredet wird, sondern dies auch von den Journalisten kritisch begleitet werden könne. „Das ist eine per se wichtige journalistische Aufgabe, dich auch ohne KI-Unterstützung vollzogen werden kann“, so die Forscherin.

 



Unterstützen Sie BranchenBlatt!

 

Werden Sie Teil des Projektes! BranchenBlatt als Medien-Start-up hat die Krise besonders getroffen. Mit Blut, Schweiß und Geld stehen wir aber hinter dem Projekt. Weil wir der Überzeugung sind, dass der eingefahrene Markt in diesem Bereich dringend frischen Wind benötigt. Und dass unabhängige Berichterstattung ohne Verhaberung der gesamten Branche mehr Glaubwürdigkeit und Gewicht verleiht. 

Unterstützen Sie Ihr neues BranchenBlatt dabei! Wir sind weiterhin bemüht, seriöse und spannende Nachrichten zu liefern. Doch in Zeiten wegfallender Werbeeinnahmen wird die Aufgabe nicht leichter. Sie können für BranchenBlatt in den Ring steigen und mit Ihrer Spende zu einem neuen Mediendiskurs in der Branche beitragen!

 

paypal me 300x140