IAA Marketer des Jahres diskutierten Auswirkungen der Corona-Krise IAA
23 Sep
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IAA Marketer des Jahres diskutierten Auswirkungen der Corona-Krise

Die Institution Marketer des Jahres wird 25 Jahre alt. Nachdem eine große Feier coronabedingt ausbleiben muss, hat sich der IAA etwas Besonderes einfallen lassen: Den 4x4 Flip.

Vier Marketer des Jahres treffen auf vier Branchenkenner und diskutieren. Das Ganze ist dann natürlich digital vernetzt. Der Hybrid-Event ist demnach auf vier Mal geplant.
Nun traf man sich zum zweiten Mal. Unter der Moderation von IAA Vizepräsidentin Kristin Hanusch-Linser tauschten sich Manfred Gansterer, Martina Hörmer, Jörg Pizzera und Walter Zinggl mit ihren Gästen aus. Nach angeregter Diskussion über die Zukunft der Branche und den neuesten Trends manifestierten sich einige. So beobachtet man eine Rückkehr zum Privaten. Da im öffentlichen Leben Abstand zählt, hole man sich die notwendige soziale Nähe aus dem engen persönlichen Umfeld und vor allem – zu Hause. Das bringe in der Folge auch mehr Entschleunigung. Die gäbe Zeit für Reflexion von Werten und Marken. Die persönliche Freiheit werde als wichtiger Wert erkannt. Rückbesinnung auf das Wesentliche führe auch zu geändertem Konsumverhalten. Man setze mehr auf Qualität und Regionalität.
Dafür gehe die Spaltung der Gesellschaft weiter. Der Gap zwischen alt und jung, gebildet und bildungsfern, lokal und global werde größer, die Freiheit und Selbstbestimmung des Einzelnen stehe immer mehr im Gegensatz zu Staatsinteressen. Einen ordentlichen Schub erhielt die Digitalisierung und schon entwickle sich eine Gegenbewegung, die den eCommerce ablehne und auf lokales Einkaufserlebnis setze. Unternehmen und Marken dagegen müssen nun eine neue Währung in die Auslage stellen: Glaubwürdigkeit. Man möchte sich auf den „Partner“ verlassen können. Eine Chance wäre das auch für den Qualitätsjournalismus. Denn gerade in der Krise hätten die Österreicher den klassischen Medienmarken vertraut.
Damit im Marketing selbst etwas weitergehe, müssten auch hier die Begriffe zurecht gerückt werden. So sollte man Marketingausgaben als Investitionen ansehen. Investieren sollte auch die öffentliche Hand: in sinnvolle Kommunikation, in Programme, um dem Nachwuchs Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Die Branchenvielfalt müsse erhalten bleiben, daher sollten vor allem kleinere Agenturen gefördert werden. Zudem ist man überzeugt: Das Networking, das Gemeinsame müsse wieder in den Vordergrund treten, sonst verliere die Branche an Qualität und Drive.