07 Okt
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Die Venus vom Creativclub

Mit einer kräftigen Verspätung war es auch in diesem Jahr wieder soweit: Veneres wurden nur so an Kreative verteilt. Insgesamt 23 Goldene, 44 Silberne und 110 Bronzene.

Allerdings gab es diesmal keine Gala, keine Feier, keine Aftershow-Party. Statt in die Gösserhalle zog man ins Fernsehstudio. Auf ORF III wurden die Sieger der Öffentlichkeit bekannt gegeben. In einer Art Preisverleihung auf Rädern. Wurden die Trophäen doch ausgeliefert und Wortspenden von den Goldverzierten eingeholt. Die feierten dann im kleinen Kreise. Ihr Erfolg könnte dafür in diesem Jahr einem größeren Kreise zugetragen worden sein.
Spurlos vorüber ging Corona an den Einreichungen. Zumindest im negativen Sinne. Denn mit 1.398 Arbeiten zählte man doppelt so viele wie im Vorjahr. Von denen schickten die 142 Juroren 356 Arbeiten ins Finale. Und schließlich wurden 177 Trophäen verteilt. „Mehr Kreative denn je haben heuer am Wettbewerb teilgenommen. Ein starkes Zeichen für die Relevanz der CCA-Venus und dafür, dass sich die heimische Branche in herausfordernden Zeiten nicht aufhalten lässt. Umso mehr freut es uns, die rot-weiß-rote Spitzenleistung heuer im Rahmen der Fernsehshow in ORF III einem breitem Publikum zu präsentieren“, zeigt sich Andreas Spielvogel, (DDB Wien) Creativ-Club-Austria-Präsident, nach all den Turbulenzen in diesem Jahr erleichtert.
Als erfolgreichste Agentur ging Jung vom Matt/Donau durchs Ziel. Holte man sich doch gleich fünf Mal Gold. Zwei Mal Gold gab es für die Kampagne Magenta in den Kategorien Film Craft und Musik & Sound Design. Ein weiteres Gold in Musik & Sound Design setzte es für Bubbles, konzipiert für den Falter. Mit Hanna Bumblebee für die Erste Group obsiegte man in der Kategorie Animation. Und mit Porzellan-Memes für die Wiener Porzellanmanufaktur Augarten holte man noch eine Venus in der Kategorie Text.

Weitere Veneres in Gold gingen an die Kampagne The Mozart von Bruch—Idee&Form, zwei an Wutbürger gesucht! von DMB. für das Volkstheater, an Schande und Scham von Havas Village Vienna für das Neunerhaus, zwei an Heimat Wien für Kampagnen für 1von4 Kindern und DATUM - Satzbau Verlag, zwei an Arbeiten von OrtnerSchinko für das Restaurant Mraz und Sohn sowie für AREA/Vitra New Reality, zwei an das Studio Es für ihre Kreativarbeit für knowbotiq und HELMUTS ART CLUB, ebenfalls zwei an Studio Riebenbauer für Cup Of Ceremony und die Bäckerei Öfferl. Traktor überzeugte mit der Social-Media-Kampagne Minisex - Wir fahren mit der U-Bahn für die Wiener Linien, Vice Austria mit Branded Content Meme-o-logy für Magenta Telekom, Wien Nord Serviceplan mit der Kampagne Unhashtag Vienna für WienTourismus und der WienTourismus selbst mit seiner Social-Media-Kampagne Siri & Alexa.
Als Kunde des Jahres wurde die Erste Bank und Sparkasse ausgezeichnet.

Der Titel Student of the Year geht in diesem Jahr an drei Studenten der Angewandten Wien. Andreas Palfinger überzeugte mit der Arbeit A Populist’s Guide To: Shaping Democracy. Der Leitfaden enthält sieben Schritte zur Transformation eines demokratischen Systems in eine Diktatur. Von hinten nach vorne gelesen, erhält man mögliche Antworten zur Wiederherstellung der Demokratie.
Katharina C. Herzog und David Leitner holten sich den Titel mit ihrer Arbeit Würmlas Wände. Urbane Kunst, in einen kleinen Ort gebracht. Symbolisiert soll damit der Austausch zwischen Stadt und Land werden.
Auch die Young Lions-Sieger stehen fest. In der Kategorie Digital obsiegten Alexander Sutter und Martin Heraut mit ihrer Arbeit Auf diesen Lift-Selfies könnte ihre Werbung stehen für Schindler. Martin Leiter und Niklas Siemens sicherten sich die Kategorie Film mit Disposable – My Coffe Cup TVC für MyCoffe Cup. Die beiden Teams werden Österreich kommendes Jahr in Cannes bei der Young Lions Competition vertreten.