Flüstern – der nächste Trend Pixabay Empfehlung
16 Jul
geschrieben von 

Flüstern – der nächste Trend

Gerhard M. liegt auf seiner Couch. Lauscht den leisen Geräuschen. Der gehauchten Stimme. Plötzlich …

Ein Kribbeln. Das sich langsam von der Kopfhaut aus über den Körper ausbreitet. Ein wohliger Schauer. Fetisch? Merkwürdige sexuelle Konnotierung?

Keine Panik. Es handelt sich dabei nur um ASMR. Was? Autonomous Sensory Meridian Response. Auf deutsch: Unabhängige sensorische Meridianreaktion. Ein Begriff, der 2010 geprägt wurde und ein entspannendes, beruhigendes Gefühl beschreibt, dass sich von der Kopfhaut aus über den ganzen Körper erstreckt. Wie früher, als unsere Mütter uns Kinder über den Kopf strichen. Ein angenehmes Kribbeln eben. Das nun immer mehr Erwachsene suchen.
Dieses Gefühl lässt sich unter anderem erzeugen durch: leise Geräusche, flüsternde Stimme. Also gibt es bereits Millionen von Videos auf Youtube, die ganz genau auf diesen Zweck zugeschnitten sind. Schon 2015 überholte der Suchbegriff ASMR so gängige Begriffe wie Schokolade.
Jetzt dürfte der unbekannte Trend zum Hype werden. Denn: Die Erotikbranche beginnt, ihn für sich zu entdecken. Statt Gestöhne also künftig: Flüstern bis zum Orgasmus. Für die Werbebranche heißt’s da aufhorchen. Immerhin: Das Sexgeschäft sorgte für den Durchbruch der VHS, machte Streaming zum neuen TV und hauchte Virtual Reality Leben ein.
So dürfte wohl auch ASMR bald auf der Angebotspalette von Werbeagenturen stehen. Die damit übrigens bei weitem nicht die ersten wären. Denn den Trend gibt es bereits seit Jahren. Und natürlich wusste das Google schon für seine Kunden zu nutzen.
Bereits 2014 experimentierte das Unternehmen mit Kunden an dem Flüstertrend. Und stellte fest: Der Sound bestimmter Verpackungen kann ASMR unterstützen. Zum Beispiel: Welches Geräusch eine Bierdose beim Öffnen macht. Welchen Sound es erzeugt, einen Taco auszupacken. Und KFC warf gleich eigene ASMR-Videos auf den Markt. Darin flüsterte der Schauspieler George Hamilton irgendwelche Belanglosigkeiten vor sich hin. Und konsumierte dabei Hühnerschenkel.
Auch Hornbach oder McDonald’s machten schon ihre Erfahrungen damit. Wie so etwas klingt, hier am Beispiel von McDonald’s Schweiz. Viel Spaß!