Fazit: Große Anziehungskraft entwickeln derartige Veranstaltungen nicht gerade. Und je größer geplant wird oder geplant werden kann, desto weniger neigen die potenziellen Gäste auch dazu, das Ereignis mit ihrer Anwesenheit zu beehren. Das legt zumindest ein Blick auf eine repräsentative Studie des Marktforschers Marketagent im Auftrag der Agentur Cayenne nahe.
Demnach gaben rund 40 Prozent an, eine kleine Indoor-Veranstaltung, beziehungsweise 47 Prozent eine kleine Outdoor-Veranstaltung besuchen zu wollen. Im Juni sind die Teilnehmerzahlen ja noch mit 100 begrenzt. Im Juli dürfen dann 250 Gäste empfangen werden, ab August sind Outdoor-Veranstaltungen mit bis zu 1250 Gästen möglich.
Doch derzeit hat es den Anschein, als sollte man Feste so klein wie möglich planen. Denn bei der Frage, ob sie auch Events mit bis zu 1.000 Personen besuchen würden, zeigten sich nur 13,8 Prozent davon angetan, wenn sie im Innenbereich stattfinden. 16,2 Prozent würden eine Outdoor-Party besuchen. Mehr als 60 Prozent sind sich dagegen sicher, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern fernbleiben zu wollen. Wird diese auch noch Indoor abgehalten, steigt dieser Wert auf 70 Prozent. Selbst in der Altersgruppe der Jungen bis 29 Jahre liegt dieser Wert bei 60 Prozent.
Die Agentur Cayenne zieht daraus den Schluss, vermehrt auf digitale Live Marketing-Formate setzen zu wollen wie etwa Live-Streaming, Umfragen oder Gewinnspiele. Eine Meinung, der nicht alle in der Branche folgen können. Wolfgang Übl, Cayenne-Gesellschafter, sieht diesen Schluss allerdings als Notwendigkeit. „Unsere Branche muss sich verstärkt auf vollständige Hybrid-Events einstellen, mit denen über digitale Kanäle die Zielgruppe begeistert wird bzw. auch direkt Feedback-Kanäle und Shopping-Schnittstellen geöffnet werden. Diese neue Form eines emotionalen Live-Erlebnisses wird auch in Zukunft - selbst nach Ende der Corona-Krise - aufgrund der aktuellen Erfahrungen verstärkt nachgefragt werden“, ist er überzeugt.