Zumindest in Österreich ist Radio noch immer eine Macht. Mehr als drei Viertel der Menschen hierzulande hat im letzten Jahr (Juni 2022 - Juni 2023) wenigstens 15 Minuten irgendeinen Sender gehört. Deren reichweitenstärkster ist und bleibt in der Gesamtzielgruppe ab 10 Jahren Ö3 mit 31,2% - ein Zuwachs von 0,7%. Der stärkste Privatsender ist weiterhin Kronehit, das allerdings fast 1% (von 12 auf 11,1%) verlor. Im Verbund konnten die als RMS Top beim Audiovermarkter RMS Austria gebündelten Privatsender ihre Tagesreichweite jedoch von 28,8 auf 31,2% steigern, wobei 88.6 einen signifikanten Zuwachs von 1,7% auf 5,1% verzeichnete. Die ORF-Regionalradios brachten es mit minimaler Einbuße von 0,2% auf 26.3%; Ö1 verlor einen halben Prozentpunkt auf 9,4%, FM4 legte homöopathisch dosiert von 3,5 auf 3,7% zu.
Zuwächse bei 14-49jährigen
Besonders erfreulich für die Radiomacher und -vermarkter waren die teils beachtlichen Steigerungen in der sogenannten werberelevanten Zielgruppe der 14-49jährigen. Die ORF-Sender steigerten sich von 47,8 auf 50,7% (+2,9); die RMS Top sogar um 4,4% (37,9 auf 42,3). Ö3 legte ordentlich zu (34,4 auf 36,2%), ebenso 88.6 (+2,8% auf 8.1% Tagesreichweite). Bestätigt findet sich in der sogenannten werberelevanten Zielgruppe indes auch die Abwärtstendenz von Kronehit mit -1,4% auf 17,3%.
MA: Verluste für ORF und Kronehit
Was die Marktanteile angeht, hat die ORF-Gruppe bei den 14- bis 49jährigen einen Verlust von 5% auf 51% hinzunehmen, während sich die RMS Top im gleichen Ausmaß auf 44% steigerten. 4% verlor Ö3, das jetzt bei 32% hält, ebensoviel Kronehit (nunmehr 12% MA), während sich 88.6 um 5% auf 8% steigerte.
Hördauer gestiegen
201 Minuten pro Tag hörten die Österreicher*innen im letzten Jahr zu; 186 Minuten waren im Vergleichszeitraum gewesen. Einen Rückgang von 4% auf 65% gab es für den ORF hinsichtlich des Marktanteils der Gesamtzielgruppe. Die Privatsender steigerten sich von 28% auf 32% Marktanteil, jene der RMS Top landeten bei 31 Prozent. Kronehit musste auch beim Marktanteil einen Rückgang verzeichnen (von 9 auf 8%), während sich 88.6 um um 2% auf 5% Marktanteil steigerte.