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19 Nov
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„Wertvolles von unseren Bauern"

Kommt, sagt es allen Leuten...: Eine Zusammenfassung der heute wieder einmal besonders exzellenten Folge des Blogs „Kopfnüsse" von Christian Nusser.

Die „Kopfnüsse" des scheidenden Heute-Chefredakteurs Christian Nusser gehören grundsätzlich zur sonntäglichen Pflichtlektüre; die heutige Folge aber ist jetzt schon taxfrei als Klassiker der österreichischen Publizistik, Disziplin Politik-Satire festzumachen.

Selbstverständlich müssen Sie selbst lesen - die „Kopfnüsse" sind, wie die Kommunikationsberaterin Christina Aumayr treffend feststellt hat, wie ein Blumenstrauß am Morgen - aber hier eine kleine Themenübersicht mit ein paar Highlights:

„Hier kommt der Hausverstand" ist der Abschnitt über die neue britische Ministerin Esther McVey betitelt. Ressort hat McVey nicht wirklich eins, ihre Agenda aber ist der „common sense", hierzulandläufig der Hausverstand. Muss man extra erwähnen, dass die Frau - wie ja die gesamte britische Regierung unter Premier Rishi Sunak - stockkonservativ ist? Und damit auch ein potentielles „Vorbild" für Österreich?
„Zeit, dass auch bei uns eine „Anti-Woke-Ministerin“ nach dem Rechten sieht", schreibt Nusser und legt den Übergang zum nächsten Thema: „Bei der Gelegenheit könnte eine „Anti-Woke-Ministerin“ gleich in die Kochtöpfe des Landes blicken, als Wok-Ministerin quasi, denn auch da liegt offenbar einiges im Argen."
Die FPÖ fürchtet bekanntlich um das Schnitzel; NÖs Bauernbunddirektor Paul Nemecek legt sich, nachdem Diätpläne für deutsche Bundeswehrsoldaten via Medien auch bei uns die üblichen Verdächtigen verrückt gemacht haben, für das Rindfleisch wehrhaft ins Zeug: „Wir werden unsere Gulaschkanone fest verteidigen“, gelobt er in der Krone. „Endlich erfährt die Nation, wofür ,Sky Shield‘ tatsächlich angeschafft werden soll", kommentiert Nusser und räsonieret im Folgenden: „Ich Einfaltspinsel dachte immer, dass Kannibalismus in Österreich abgeschafft ist, und jetzt sollen sogar die Soldaten ,Wertvolles von unseren Bauern‘ essen. Bauerneier etwa, von freilaufenden Ökonomieräten? In Bioessig eingelegte Gummistiefel? Farmerschinken? Schulterscherzel vom Weidebauern? Oder schießt uns ,Sky Shield‘ ein paar Landwirte vom Himmel herunter und die kommen dann in die Gulaschkanone?
Der Bauernbund-Direktor will jedenfalls ,umgehend‘ das Gespräch mit Truppenchefin Klaudia Tanner suchen, wofür er Sky Shield nicht brauchen wird, denn sie ist seine Vorgängerin im Amt. Er fordert von ihr – hier füge ich zur Sicherheit ein, dass es sich um keine Fake News handelt – das Ablegen eines ,Fleischeids‘."

Weil er selbst dieses Jahr viel Zeit in ärztlichen Einrichtungen und Spitälern verbrachte, ist Nusser „in der aktuellen Debatte über unser Gesundheitssystem mehr als nur interessierter Beobachter." Und so macht er sich eben seinen Reim darauf, dass die Hahnenkamm-Stadt Kitzbühel einen einzigen Kassen-Zahnarzt hat und die Ärztekammer Versuche, ihm durch ein neues Ambulatorium etwas Gesellschaft zu verschaffen, lange Zeit blockiert hat. „Einen Kassenzahnarzt mehr hat die Stadt mit über 8.000 Einwohnern auch heute noch nicht, aber immerhin gibt es grünes Licht fürs Ambulatorium. Jetzt fehlen noch Gebäude, Genehmigungen, Personal, irgendwann wird es schon werden."

Zu den bevorstehenden Verhandlungen zum Finanzausgleich, wo naturgemäß mit Ränke- und Muskelspielen der Ärztekammer zu rechnen ist, analysiert Nusser die Position des ambitionierten grünen Gesundheitsministers Johannes Rauch. Er geht mit Ende der Legislaturperiode in Pension muss keine politischen Kompromisse mehr eingehen. Das ist gut für ihn. Denn auf die Rückendeckung des Koalitionspartners ÖVP sollte er sich besser nicht verlassen: „Ich würde auf dem Fundament keine Kathedrale errichten", schreibt Nusser und rekapituliert die Praxis der letzten Jahr(zehnt)e: „Reform-Tollkühne gegen den Willen der Standesvertretung sprangen im Tigerkostüm ab und landeten als Tafeltuch."