Von einer erhofften schnellen Erholung kann jedenfalls keine Rede sein. 83 Prozent der Firmen erwarten laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages einen Umsatzrückgang in diesem Jahr. Zur Zeit des Lockdown lag dieser Wert noch bei 79 Prozent.
Dass es schon nächstes Jahr eine Erholung geben wird, glauben 50 Prozent. 43 Prozent sind dagegen überzeugt, dass vor dem Jahre 2022 keine Chance dazu besteht. Das Problem wird nicht nur in der schwächeren Nachfrage identifiziert. 63 Prozent nennen auch die Reisebeschränkungen als Wachstumshemmer. Denn dadurch könnten Aufträge nicht ausgeführt oder abgeschlossen werden. Dazu komme noch, dass die Coronavirus-Krise eine Rückkehr des Protektionismus mit sich brachte.
Die Konsequenzen: Ein ungesunder Sparkurs. So kündigten mehr als die Hälfte der Unternehmen an, bei den Investitionen kräftig auf die Bremse steigen zu wollen. Das werde auch Arbeitsplätze kosten. Geschätzt wird, dass von deutschen Unternehmen 200.000 Stellen weltweit gestrichen würden. Das werde sich auch auf den Arbeitsmarkt in Deutschland auswirken, so die Experten vom Handelskammertag.
Der Handelsbilanzüberschuss jedenfalls werde dieses Jahr einbrechen. Statt mit 223 Mrd. Euro wird it 50 Mrd. Euro gerechnet. Die deutschen Exporte dürften allein in diesem Jahr um 15 Prozent zurückgehen. Mit einem Plus von sieben Prozent könne dies auch 2021 nur zur Hälfte wettgemacht werden.