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18 Sep
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Na endlich! Silberstein is back

Zumindest als Thema. Sebastian Kurz holte ihn für das Puls 4-Wahlduell mit Beate Meinl-Reisinger aus der Mottenkiste.

Er ist ja schon oft genug als Phantom durch diesen Wahlkampf gegeistert: Tal Silberstein, mit dem die SPÖ im Wahlkampf 2017 eher nicht gut beraten war, indem er der ÖVP und deren Spitzenkandidaten Sebastian Kurz reichlich Munition von wegen „Dirty Campaigning“ lieferte. Dass Silberstein schon 2015 der NEOS-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger den rechten Weg bei der Wien-Wahl weisen wollte, brachte Kurz im letzten und brisantesten von drei Head-to-Head-Duellen unter Corinna Milborns Leitung auf Puls 4 aufs Tablet. Wieviel Meinl-Reisinger für Silberstein ausgelegt hatte, wollte er wissen. Die NEOS-Seite gebe ihm da keinen Aufschluss. 

Silberstein habe auf Erfolgsbasis gearbeitet, antwortete Meinl-Reisinger - und Erfolg habe sich ja insofern nicht eingestellt, als sie den Einzug ins Rathaus verfehlte. Hartnäckiger Skepsis von Kurz konterte sie mit einem schnippischen „G´schickt verhandelt!“

Wie nicht nur Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer und Christoph Kotanko (Oberösterreichische Nachrichten) feststellten, stimmt die Chemie zwischen den Spitzenkandidaten jener beiden Parteien, die es im aktuellen Wahlkampf wohl auf die größte Schnittmenge bringen, nicht wirklich. Als Milborn beide fragte, of sie sich noch nahekommen könnten und Kurz scherzhaft „privat oder politisch?“ einwarf, erklärte Meinl-Reisinger im Brustton der Überzeugung: „Privat auf keinen Fall!“
Dies geschah am Ende eines emotionalen Duells mit slapstickartigen Einlagen.
Kurz: „Ich muss irgendwann Ihre Atempausen nützen, um auch ein paar Sätze zu sagen.“
Meinl-Reisinger: „Ich kann auch gerne zu atmen aufhören, dann können Sie länger reden.“
Kurz: „Dann kann ich gar nicht reden, wenn Sie aufhören zu atmen“.

Erwartungsgemäß hatte Kurz bei den Puls 4-Sehern mit 54 zu 46 Prozent die Nase vorn. Hier war es hilfreich, dass Bachmayer darauf hinwies, dass das Sample, auf deren Meinung die Wertung basiert, 500 zufällig ausgewählte Menschen erfasst. Das heißt, das Sample repräsentiert den Querschnitt der Bevölkerung, in der Kurz-/Türkis-Anhänger den größten Teil der Wählerschicht ausmachen. So gesehen performte Meinl-Reisinger mit ihren 46 Prozent weit über ihr „natürliches“ Wähler-Potential hinaus. Genauso wie zuvor Werner Kogler, der im Duell mit Kurz mit 44 zu 56 Prozent den Kürzeren gezogen hatte. In dieser Konfrontation hatte Kurz zwar einen gewissen Respekt für Kogler, aber starke Zweifel an dessen grünen Parteikollegen bekundet. Die Debatte zwischen Kogler und Meinl-Reisinger war, wie es Kotanko treffend ausdrückte, „ein Paarlaufen“.
Quoten: Wie gestern. 107.000 - 126.000 Seher, 11 bis 18 Prozent MA.