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27 Aug
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Elefanten & Salatblattln …

 … waren die größten Aufreger beim bislang quotenstärksten ORF-Sommergespräch mit Pamela Rendi-Wagner, der ihr bester Auftritt in diesem Wahlkampf attestiert wird.

 

 Irgendwo in der Nähe trompetete wiederholte Male ein Elefant. Echos vom Schönbrunner Zoo? Buchstäblich etwas weit hergeholt. Sabotage? Der Elefant, klärte Ingrid Thurnher später im Sommernachgespräch auf ORF III auf, war Teil einer Werbeaktion eines Energy-Drink-Herstellers und nicht etwa ein Störmanöver eines politischen Mitbewerbers.

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Vom elefantösen Soundtrack nur mäßig beeindruckt, gab Pamela Rendi-Wagner einen Auftritt, der sowohl von der Expertise wie auch der Twitteria als ihr bisher bester in diesem Wahlkampf eingestuft wurde. Zwar wirkte die SPÖ-Spitzenkandidatin und -Chefin zu Beginn des von Tobias Pötzelsberger gewohnt souverän geführten Gesprächs noch ziemlich „geskriptet“, fand aber just über heikle Themen wie die schwache Umfragewerte, Klima, Asyl und das, was Pötzelsberger als PRWs „3D-Problem“ (Doskozil, Dornauer, Drozda) bezeichnete, allmählich zu Form, Sicherheit und Überzeugungskraft. 

Kurier-Chefredakteurin Martina Salomon, die mit dem Politologen Peter Filzmaier die anschließende Analyse in der ZiB 2 bestritt, bescheinigte ihr, „eine Top-Frau“ und „sehr sympathisch“ zu sein, fing sich aber breiten Unwillen auf Twitter ein, als sie bezweifelte, dass PRW, wie behauptet, unlängst ein Cordon Bleu gegessen habe und meinte: „So wie sie aussieht isst sie höchstens ein paar Salatblattln.“

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Stärkere Zustimmung noch als in der ZIB 2-Analyse fand die promovierte Medizinerin beim Sommernachgespräch, wo Thurnher neben ORF-Ipo-Chef Hans Bürger und Kommunikationsberaterin Nina Hoppe die Direktorin des Karl-Renner-Instituts, Maria Maltschnig, und der Journalist & Kabarettist Michael Hufnagl zu Gast hatte. „Hui!“, fand Hufnagel PRWs Performance. 

Ganz Einwand-frei kam Rendi-Wagner aber auch hier nicht weg: Hoppe äußerte Skepsis über ihre (gemeinhin als recht gelungen eingestufte) Video-Replik auf Christiane Hörbigers Wut-Attacke, und Bürger schrieb der Politikerin und ihre Partei etwas inhaltlich (Be-)Merkenswertes ins Stammbuch: „Bei der SPÖ verstehe ich seit 2008 nicht, warum sie sich nicht stärker auf den Casino- und Turbokapitalismus wirft, der die die zweite Weltwirtschaftskrise ausgelöst hat.“ Dazu solle der Partei, so Bürger, eine Erzählung einfallen - „denn wer übernimmt das sonst?“

Bei den Quoten performte PRW mit 855.000 Sehern und 30 Prozent MA noch etwas besser als vor einer Woche Norbert Hofer, ebenso die anschließende ZiB 2 mit 893.000 Sehern und 37 Prozent Marktanteil.