Übersiedlung vor laufender Kamera - just während die Wohn-Debatte angerissen wird Übersiedlung vor laufender Kamera - just während die Wohn-Debatte angerissen wird Screenshot
13 Aug
geschrieben von 

Regen und eine Spinnwebe

Die zweiten diesjährigen ORF-Sommergespräche wichen bisweilen formal ein wenig vom Protokoll ab. Die Reaktionen waren aber nicht unähnlich wie vor einer Woche. Ebenso die Quoten. 

Ziemlich ähnlich wie vor einer Woche bei Liste JETZT-Chefin Maria Stern waren die öffentlichen Reaktionen auf die ORF-Sommergespräche mit NEOS-Prima Beate Meinl-Reisinger. Viel Lob gab es wieder für Moderator Tobias Pötzelsberger.

 Pandi.png

wilhelmer.png

Nicht so gut kam dagegen Pötzelsbergers Gesprächspartnerin weg. Vor allem die sogenannte Expertise ließ an ihr kaum ein gutes Haar. Relativ milde noch gab sich Politologe Peter Filzmaier bei der anschließenden Analyse in der ZiB 2. Seine Einwände beschränkten sich grosso modo auf Fragen der Effektivität. „Die Frage ist, bringt sie den NEOS Wählerstimmen? Und da fehlen bisher die Datenbefunde“. Härter ging profil-Innenpolitik-Chefin Eva Linsinger mit Meinl-Reisinger ins Gericht: „Sie hat viel geredet, aber wenig gesagt. In ihren Aussagen waren erstaunlich viele Stehsätze.“ 

Allerweltsweisheiten, bewährte Politiker-Floskeln von sich gegeben zu haben - das war dann auch ungefähr der kleinste gemeinsame Nenner der Kritik, die in ORF III in den „Sommer(nach)gesprächen“ an der Politikerin, die ursprünglich Schauspielerin werden wollte, geäußert wurde.
„Verliebt hab ich mich heute nicht in sie. Schwammig“, sagte die profil-Gesellschafts-Ressortleiterin und Autorin Angelika Hager, die unter Ingrid Thurnhers Leitung mit ORF-Mann Hans Bürger, Kommunikationsberaterin Nina Hoppe und NEOS-Gründer Veit Dengler den Auftritt Meinl-Reisingers diskutierte. 

Kritik ähnlicher Art gab es auch auf Twitter.

frei_sprechen.png

Im Querschnitt aber fand Meinl-Reisinger auf dem Kurznachrichtendienst eine wesentlich günstigere Beurteilung als bei den TV-Koryphäen.

bundeskanzler.png

 Bemerkenswert waren ein paar formale Feinheiten im Ablauf des Gesprächs. Ein Regenguss zwang live zur Übersiedlung nach innen. Und dann bemerkte Barbara Eidenberger, Innenpolitik-Redakteurin der Oberösterreichischen Nachrichten, Meinl-Reisinger und Moderator Pötzelsberger habe eine Spinnwebe verbunden. Das immerhin fand Meinl-Reisinger herzlich zum Lachen.

Spinnwebe.png

 

Die Quoten: Minimal besser für das Gespräch selbst (632.000 Seher, 23 Prozent MA), etwas schwächer für die ZiB2 mit der Analyse (726.000; 31 Prozent).