Streaming: Kampf um Kids Pixabay
28 Aug
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Streaming: Kampf um Kids

Schauen, was ich will, wann ich will. So lautet ein bekannter Ausspruch zu Streamingservices.

Der auch seine Tücken hat. Wann ich will? Ja, vielleicht. Was ich will? Nein. Was ich mir leisten kann. Denn für ein Bouquet aus Spielfilmen, Sport und Dokus sind womöglich schon drei Anbieter zu bezahlen. Wohin die Reise geht, sieht man in den USA.
Neben Netflix und Hulu macht ein Studio nach dem Anderen, ein klassischer TV-Anbieter nach dem Anderen, einen Netzableger auf. Dort finden sich zuallererst die eigenen Produktionen. Zumeist jene, die vor kurzem noch auf Netflix oder Amazon Prime liefen. Um also seine Lieblingsshows und –filme auf Abruf zu sehen, muss man dort schön einzahlen. Da sich viele drei oder vier Anbieter nicht leisten wollen oder können, wird immer dorthin gewechselt, wo man seine Bedürfnisse am besten befriedigt sieht.
Dieses Hin- und Herwechseln geht den Anbietern allerdings wieder auf den Zeiger. Sie suchen daher nach Möglichkeiten, die Abonnenten länger und auch in schwierigen Zeiten bei der Stange zu halten. Kundenbindung eben. Nun wollen sie den Anker gefunden haben: Die Kinder.
Streaming bringt das Comeback des Kinderfernsehens. Denn entdecken die Kleinen eine Show, die ihnen gefällt, wollen sie dranbleiben. Auch, wenn die Erwachsenen wechseln wollen. Die des öfteren in den sauren Apfel beißen und im Idealfall einen neuen Anbieter bestellen, aber auch den alten behalten.
HBO hat sich so etwa mit dem Studio der Sesam Straße zusammen getan. Disney: dort nehmen Kinder traditionell einen großen Platz ein. Nicht nur, weil das Studio Märchen so gut zeichnen und musikalisch umrahmen konnte – auch, weil man zu jedem Film eine Menge Krempel dazu verkaufen kann. Merchandising nennt man das heute.
Aber auch Netflix und Amazon investierten bereits fleißig in eigenes Kinderprogramm. Und der Kampf um die Kleinen wird weiter zunehmen, so Adweek. Schließlich könnte man sich damit auch treue Erwachsene aufbauen.