„Wetten, dass...?": Der zweite Aufguss schmeckte vielen schal Screenshot ZDF
20 Nov
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„Wetten, dass...?": Der zweite Aufguss schmeckte vielen schal

Kritiker beklagen eher fade Wetten und fürchten, Gottschalk werden zum Sidekick seiner eigenen Show.

Immer wieder ist nach dem offiziellen „Ende von „Wetten, dass...?" im Dezember 2014 in irgendeiner Weise versucht wurden, den Show-Dino für spezielle Anlässe zu reanimieren. Vergangenes Jahr schien man, nach einer mit sensationellen Quoten geadelten Comeback-Sendung im November, beim verantwortlichen Sender ZDF die Lösung gefunden zu haben: Ausstrahlung regelmäßig einmal im Jahr. Gestern wars für 2022 so weit: In Friedrichshafen am Bodensee - die haben einen Airport, an dem der Flughafen Wien bis 2014 zu einem Viertel beteiligt war - stieg die Nueauflage der Samstagabend-Show, die einst die größte ihres Metiers in Europa gewesen war. Und anders als im Vorjahr, wo der Wiedergänger auf weitgehend wohlwollende Reaktionen gestoßen war, überwogen hier die kritischen Stimmen. Der Stern kreierte das Schlagwort „Betreutes Moderieren" und äußerte die Befürchtung, Moderatoren-Legende Thomas Gottschalk werde zum Sidekick in seiner eigenen Show - beides dem Eindruck geschuldet, Co-Moderatorin Michelle Hunziker habe das Zepter an sich gerissen. Dazu stellte sich manchmal der Eindruck ein, die (einstige) Assistentin Hunziger überantworte Gottschalk, wenn sie bei diesem mit einer gewissen Gönnerhaftigkeit ein paar Indisponiertheiten ausbügelte, suggestiv dem Altenteil.
Die Gäste? Ging so. Robbie Williams, der süffisant an seinen Drogenvergangenheit erinnert wurde; Herbert Grönemeyer, der trotz gewonnener Wette seine „Schuld" (finanzielle Hilfe für die Berliner Tafel) begleichen wird. Dass zu den Stargästen auch 20jährige Zwillinge, die auf Tiktok Furore machen und von 18,5 Mio auf Instagram gefolgt werden, strich dann auf gewisse Weise die etwas schizophrene Situation des Show-Kolosses hervor, dessen Alter sein größtes Handicap und Trumpf zugleich ist.

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