ORF-Postenschacher ORF
01 Feb
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ORF-Postenschacher

Ex-General Wrabetz bestätigt in Interview: Ja, hochrangige Jobs im ORF wurden nach politischen Absprachen besetzt.

Im Gespräch mit den Salzburger Nachrichten sagte Alexander Wrabetz, der nach drei Amtsperioden die Funktion des Generaldirektors mit Anfang dieses Jahres an Roland Weißmann abgeben musste, sinngemäß, er habe beim Postenschacher mitgespielt, um die drohende Zerschlagung des ORF unter der türkis-blauen Regierung Kurz/Strache zu verhindern. Wichtige Funktionen wurden daher großteils so besetzt im Stiftungsrat wie zwischen dem Vorsitzenden Norbert Steger (FPÖ) und Thomas Zach, dem äußerst einflussreichen Leiter des ÖVP-„Freundeskreises", vereinbart.

Postenabsprachen waren aber nicht auf Türkis-Blau beschränkt, sondern gingen unter Türkis-Grün weiter. So erfolgte die Besetzung der ORF-Direktoriumsposten im im Schlüssel drei ÖVP zu zwei Grüne.

Die Packelei hat nicht in Österreichs (naturgemäß) Empörung ausgelöst, sondern auch im Ausland. So bekundete die Arbeitsgemeinschaft der Redakteursausschüsse von ZDF, ARD und Deutschlandradio (Agra) in einer Aussendung: „Mit Entsetzen blicken wir auf die Vorgänge in Österreich: Wie sich nun herausstellte, gab es offenbar weitreichende Absprachen zwischen Regierungsparteien, den ORF zu schwächen und Spitzenpositionen mit willfährigen Personen zu besetzen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist aber kein Spielball von Parteien oder Regierungen und darf nicht für machtpolitische Zwecke missbraucht werden. Der ORF gehört den Österreicherinnen und Österreichern – und nicht den Parteien! Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss stark und unabhängig bleiben – nicht nur in Österreich!"

Hier übrigens die Besetzung des ORF-Stiftungsrates, in der Darstellung eines satirischen Twitter-Accounts.

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Es stimmt hier freilich manches nicht (mehr). Hier die aktuelle Besetzung des Stiftungsrates in der Darstellung des ORF:

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Wie beim ORF und in anderen großen Institutionen des Landes gepackelt wurde, zeigt in aller Detail„pracht" ein Artikel des profil. Lesen, zurücklehnen, genießen! Anschließend auf üblichem Wege (über die Spreisröhre) erleichtern.
Naja, und was die ÖVP von solchen Offenbarungen hält, ist nicht neu.

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