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„Wetten, das...?" am Samstag: Moderator Thomas Gottschalk mit einem seiner Star-Gäste, Helene Fischer „Wetten, das...?" am Samstag: Moderator Thomas Gottschalk mit einem seiner Star-Gäste, Helene Fischer Screenshot ZDF
08 Nov
geschrieben von 

Ein Untoter geistert durch das Fernsehen

Fast 14 Mio Seher in Deutschland, an die 900.000 in Österreich: Mit „Wetten, dass…?“ geht´s nicht mehr - ganz ohne aber auch nicht. Erwartungsgemäß hohe Einschaltzahlen für F1-GP von Mexiko.

Es war ein Samstag Abend im Zeichen der Nostalgie: Thomas Gottschalk, Björn Ulvaeus und Benny Andersson von ABBA - leider ohne die Damen -, Frank Elstner.

Spekulieren durfte man natürlich, aber das hat wohl alle Erwartungen übertroffen: Fast 14 Millionen Seher in Deutschland, 45,7 Prozent Marktanteil - bei der sogenannten werberelavanten Zielgruppe 12-49 Jahre sogar über 50 Prozent! Auch ORF 1 erzielte mit „Wetten, dass…?“ eine Quote, wie ihn der Sender seit ewig und 3 Tagen nicht mehr zu verzeichnen hatte: Knapp 900.000 Seher (33 Prozent MA).
Es war ein bisserl, als sei man in ein Zeitloch gefallen: „Kurz vor Mitternacht konnte sich Ihre Morgenpostlerin nicht mehr daran erinnern, wann sie zuletzt eine mehrstündige Livesendung am Stück gesehen hatte“, rekapitulierte Elisabeth Zankel gestern in der Morgenpost der Kleinen Zeitung, wo sie treffenderweise auch hervorhob, wie der 71-jährige, irgendwie auch nie wirklich gealterte Moderator Thomas Gottschalk seinen als Kult gehandelten Kollegen Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf von Pro 7 die Leviten las: „Sie haben tolle Sendungen und müssen eigentlich nichts mehr lernen, außer, wie man ganz großes Fernsehen macht – und das zeige ich ihnen heute!“
Es soll keine Despektierlichkeit sein, „Wetten, dass…?“ als den großen Untoten des deutschsprachigen Fernsehens zu bezeichnen: Mit ihm geht´s nicht mehr, ganz ohne ihn geht´s aber auch nicht. Folgerichtig haben die ZDF-Verantwortlichen bereits eine salomonische Lösung in den Raum gestellt: die letzte große große Samstagsshow in unseren Landen einmal im Jahr auszustrahlen.

Was tat sich sonst in Sachen Quoten? Tolle Zahlen erzielte gestern wieder die Zeit im Bild mit über eineinhalb Mio Sehern und 49 Prozent MA. Etwas schwächer performte diesmal - nach etlichen bemerkenswerten Ausreißern nach oben - das Talk-Format „Im Zentrum“ (404.000 / 20 Prozent).
Bei den Privaten räumte, wenig überraschend, Servus TV ab: Den Formel 1-Grand Prix von Mexiko vor beängstigend vollen und beängstigend steilen Tribünen sahen sich im Hauptabend 660.000 Menschen an. Das ist interessanterweise allerdings nicht der Saison-Bestwert für den Sender, dessen Eigentümer Red Bull sich dafür über den Rennsieg und einen dritten Platz freuen durfte: Im Mai hatten durchschnittlich 743.000 den GP von Portugal (mit Sieger Hamilton) zu nachmittäglicher Stunde verfolgt.

 



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