Blabla ist die neue Sprache am Küniglberg Geralt / Pixabay
17 Sep
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Blabla ist die neue Sprache am Küniglberg

Unterträglich viel leeres Gewäsch ertönt nach der Vergabe der Direktoriumsposten aus den Führungsebenen des ORF.

Eigentlich sollten wir uns, nach einem Monat Weißmann (designiert) als ORF-General und monatelangem Wahlkampf im ORF, längst dran gewöhnt haben. Trotzdem fährt´s einem noch immer panzerfaustdick in die Magengrube, wenn man die neuen Entscheidungsträger im ORF reden hört oder ihre Statements liest.

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Blabla ist der neue Gesprächsstil im Führungsteam des ORF.
Das macht nicht nur unsereinem, sondern auch Armin Thurnher schlechte Laune.
„Denke ich an den ORF, erwarte ich mir eine Andeutung dessen, was uns bevorsteht“, fordert der Falter-Herausgeber. Wie es aussieht, ist das von dieser Frau- und Mannschaft in den Managementebenen des Weißmannschen ORF eklatant zu viel verlangt.
Wenigstens Wetterfrosch Marcus Wadsac hat klare Vorstellungen von der Zukunft - seiner eigenen im Unternehmen zumindest.

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Alexander Wrabetz konnte einem zu Beginn seiner ersten Amtszeit als ORF-General im Jahr 2007 noch den Mund wässrig reden, so clever und enthusiastisch bewarb er seine Programmreform, die seine erste große Amtshandlung als ORF-General war. Dass dieses neue Programm dann realiter ziemlich viele Nieten enthielt - erinnert sich heute noch wer an die mit unglaublichem Getöse beworbene Seifenoper „Mitten im Achten“? - war da gar nicht so wichtig. Entscheidend war, dass hier jemand vermittelte, er habe Agenden und vertrete sie auch.
Und jetzt? „Die Damen und Herren, die nun gewählt worden sind, wissen offenbar ihre Absichten, wenn sie denn welche haben, gut hinter wattiger Null-Sprache zu verbergen. Ich las die Presseaussendungen und erwartete irgendwo ein Fünkchen einer Idee, den Aufschein eines Plans, das Licht am Ende des Tunnels der Anpassungsbereitschaft an – ja woran eigentlich? An den verspürten politischen Willen, vermutlich“, grantelt Thurnher und äfft den neuen ORF-Chef in dessen direkter Rede nach: „,Am Ende waren drei Punkte für mich entscheidend: Der erste Punkt ist absolute Professionalität und fachliche Kompetenz. Zweitens zählt für mich Erfahrung in verschiedenen Bereichen des Hauses. Und zu guter Letzt – und für mich besonders wichtig – die große Teamfähigkeit und Führungskompetenz jeder und jedes einzelnen’“.
Sachlich hätte man allerdings auch noch die eine oder andere Frage. Wie Armin Thurnher versuchen wir zu ergründen, was genau seine Gsiberger Landsfrau und Namensvetterin Ingrid Thurnher, die wir als irgendwie gütig anmutende, meist souveräne Diskussionsleiterin und Chefredakteurin des Qualitätssenders ORF III schätzen, zur Radiodirektorin befähigt. „,Sie findet es spannend’, sagte sie, die ORF-Radios ,im linearen und non-linearen Bereich erfolgreich weiterzuentwickeln’. Spannend, in der Tat“, ätzt Thurnher (Armin natürlich). Immerhin lieferte Thurnher (Ingrid natürlich) noch die Andeutung eines konkreten Vorhabens: FM 4 will sie „jünger“ machen. Auweia. Wann immer jemand etwas „jünger“ machen will, geht´s mit Karacho in die Hose, glauben Sie einem alten Mann.
Und sonst…? Ah ja, die vielzitierte „digitale Zukunft“? Eine leere Worthülse. Eben. Daher so oft von dieser Führungsriege in den Mund genommen.

 



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