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10 Aug
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Tiermord vor laufender Kamera

Zum Auftakt der ORF-„Sommergespräche" erschlug NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger eine Gelse, sagte ein paar gescheite Sachen und wand sich ein paarmal. UPDATE

Beate Meinl-Reisinger ist kein Quoten-Garant. Gestern sahen ihr 605.000 Menschen auf ORF 2 zu. Immerhin war ihr Marktanteil mit 24 Prozent diesmal höher als 2020 (20 Prozent) und 2019 (23 Prozent). Aber sie wird sich wohl auch dieses Jahr mit Werner Kogler von den Grünen um die Rote Laterne unter den Gästen der „Sommergespräche" matchen. 
Das ist ziemlich schade. Denn eines ist BRM ganz sicher nicht: langweilig. Bevor sie Lou Lorenz-Dittlbacher in der MQ-Libelle am Dach des Leopoldmuseums Rede und Antwort stand, hatte sie ein Kurz-Video auf Instagram gepostet, wie sie im Bikini mit einem durchaus ansehnlichen Köpfler in den - übrigens selbst bei der derzeitigen Hitze immer noch recht frischen - Altausseer See sprang. BMR kann solche Dinge liefern, ohne dabei peinlich zu wirken - zumal die beschriebene Aktion ironisch auf die Gründerzeit der „Sommergespräche“ anspielte, als der damalige Moderator Peter Rabl den ebenso damaligen FPÖ-Chef (und heutigen ORF-Stiftungsratsvorsitzenden) Norbert Steger im Swimmingpool interviewte.
Darüberhinaus hat Meinl-Reisinger unter Österreichs Parteiführer*innen - den fanatischen FPÖ-Rechtsaußen Herbert Kickl bedingt ausgeklammert - ein Alleinstellungsmerkmal: Sie klingt wie sie selbst und nicht wie ein rhetorischer Querschnitt aus Dutzenden „cleveren“ Spin Doktoren.
Dass sie im ersten „Sommergespräch“ dieses Jahres unter der gewiß souveränen, aber etwas rigiden, sprich relativ wenig situationselastischen Führung Lou-Lorenz-Dittlbachers trotzdem bisweilen etwas unklar rüberkam, liegt, wie anschließend auch die Expertenrunde bei Ingrid Thurnher auf ORF III konstatierte, am Programm der NEOS: Man vermisst ein wenig den Fokus. Sie waren „die Bildungspartei“, sind bedingungslos für Europa, und neuerdings scheinen sie den Grünen in Sachen Klimaschutz den Rang ablaufen zu wollen. Dazu propagieren sie - anders als die oft stark verordnungsorientierten Grünen - allerdings auch das größtmögliche Ausmaß individueller Freiheit. Der Widerspruch - und die Bredouille, in die er BRM bringt - äußerte sich sehr schön, als sie gefragt wurde, ob Flüge von Wien nach Innsbruck verboten gehörten. Nachdem sie eine Weile herumgedruckst hatte, es gebe ja eh eine wunderbare Zugverbindung, sagte sie schließlich auf Lorenz-Dittlbachers Insistieren hin, ungewohnt verschämt, nein, solle nicht verboten werden. Die richtige Antwort sagte dann erst in der Expertenrunde ihr ehemaliger Parteigänger Niko Alm: Wenn der Flug statt 160 Euro 320 Euro kostet - aber ja, gerne (soll weiter möglich sein).
Die „spektakulärste“ Szene war, dass BRM - anders als letztes Jahr bei den „Sommergesprächen“ Kanzler Sebastian Kurz, der sich brav stechen ließ - eine Gelse erschlug. Ein Blutopfer für den Boulevard gewissermaßen.

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