ZiB2: Kuba und die 60 Jahre Pixabay
14 Jul
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ZiB2: Kuba und die 60 Jahre

Sie macht sich ganz gut, die Neue. Margit Laufer präsentiert seit Sonntag die ZiB2 und wirkt in ihrem Sessel recht souverän.

Auch als Interviewerin lässt sie sich von ihren Gegenüber nicht sonderlich beeindrucken. Selbst, wenn es manchmal schwer ist. So hat die Analyse des Politikwissenschaftlers Anton Pelinka, dass die SPÖ erst einmal ihren Weg in die Zukunft finden müsse, durchaus etwas für sich. Nur, diesen Befund auf jede Frage, egal, wie sie gestellt wird, zu wiederholen, ist etwas ermüdend. Irgendwann musste auch Laufer das Handtuch werfen.
Umso trauriger daher ihre Feststellung, dass Kuba seit 60 Jahren in einer Diktatur lebt. Gemeint war wohl seit der Revolution von Fidel Castro 1959. Doch in Wirklichkeit sind es eher 70 Jahre. Auch davor gab es eine Diktatur, nämlich jene der Mafiosi unter Fulgencio Batista. Wohlgesonnen auch von den USA. Deren windige Geschäftsleute profitierten ja am meisten davon.
Kurios auch, dass die Werdegänge Batistas und Castros einige Ähnlichkeiten aufweisen. Batista war eine der führenden Figuren bei der Beseitigung des Diktators Gerardo Machado und vor allem danach. Wo er zwar nicht selbst politisch in Erscheinung trat, aber starken Einfluss auf die Einsetzung und Absetzung von Präsidenten nahm. 1940 schließlich, nach der Verabschiedung sozialer Reformen wie den Acht-Stunden-Tag, wurde er in das Amt gewählt.
1944 konnte er nicht mehr antreten und zog sich aus der Politik zurück. 1948 wollte er wieder mitmischen, war da allerdings schon zum Lobbyisten amerikanischer zwielichtiger Vergnügungsindustrieller geworden. Eine Chance, in Wahlen zum Präsidenten gekürt zu werden, tat sich nicht mehr auf. Also stellte er sich 1952 an die Spitze eines Militärputsches und regierte seitdem diktatorisch, autoritär und wenig zimperlich.
Gegen sein Regime stellte sich dann ausgerechnet sein früherer Verbündeter Fidel Castro. Dem gelang 1959 schließlich die Revolution. Unterstützung für das neue Kuba suchte er übrigens auch im Rahmen einer Tournee in den USA. Doch die politische Elite ließ ihn im Regen stehen. Worauf schließlich der Staat auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus proklamiert wurde.