Langsam wird´s mit der Europhorie Screenshot ORF
28 Jun
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Langsam wird´s mit der Europhorie

Mit der Brisanz der Spiele steigen die Seherzahlen - sowohl in Deutschland wie auch in Österreich.

Was BranchenBlatt zu Beginn der EM 2020 über das Interesse der österreichischen TV-Seher konstatiert hat, galt spiegelbildlich auch in Deutschland: Die Spiele der eigenen Mannschaften abgesehen, blieb es bei Vorrunden-Begegungen recht überschaubar. Sowohl gegenüber der EM 2016 wie auch gegenüber der WM 2018 verzeichneten ZDF und ARD heuer deutlich geringere Einschaltquoten.
Als die FAZ vergangenen Freitag die Bilanz der Vorrunden zog, verzeichnete sie zwar Riesenwerte für die Deutschlandspiele - über 25 Mio sahen Löws Truppe bei ihrem Murks gegen Ungarn zu - und auch herausragende Quoten im Vergleich zu Konkurrenzprogrammen, konstatierte aber auch: „Kein einziges der 23 Spiele ohne DFB-Elf knackte die Zehn-Millionen-Grenze.“ Das änderte sich erst am Samstag. Und zwar mit dem Achtelfinal-Matsch Italien - Österreich.

Trotzdem legen die Zahlen nicht zwingend einen Interessensschwund an König Fußball nahe. Zum einen werden Rückgänge im linearen TV durch relativ starke Zuwächse bei Livestreams - über 4 Mio Sichtungen waren es bei Deutschland - Ungarn - ausgeglichen. Zum anderen bestätigt sich der seit längerem unterschwellig spürbare Trend, dass auch Fußball-Fans selektiver in der Auswahl der Programme geworden. Jetzt, wo die Spiele unweigerlich an Brisanz - wenn auch nicht notwendigerweise an Klasse - gewinnen, springen auch die TV-Fans wieder auf den Zug auf. Fast 13 Millionen sahen gestern im ARD den Schlager zwischen Belgien und Portugal. Macht 44 Prozent MA.
Im ORF übertraf das Spiel immerhin die Millionengrenze: Durchschnittlich 1,01 Mio waren im Schnitt in der 2. HZ dabei.

Weniger Seher als man vielleicht angenommen hätte - vielleicht haben ein paar Hellsichtige gespürt, was für eine fade Angelegenheit das werden würde? - erreichte Servus TV gestern mit dem GP der Steiermark auf dem unterenehmenseigenen Red Bull Ring. Natürlich sind 534.000 Seher nicht schlecht, insbesondere wenn man das schöne Wetter bedenkt, aber Mateschitz´ Sender hatte heuer mit der F1 schon mal über 700.000 vor die Kiste gelockt.

 



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