Thomas Gruber und Oliver Stribl präsentieren die neue Studie Thomas Gruber und Oliver Stribl präsentieren die neue Studie
16 Jun
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TV siegt in der Krise

Was sich letztes Jahr bereits marktanteilsmäßig angedeutet hat, dürfte sich jetzt bestätigen. TV-Anbieter konnten inklusive ihrer Mediatheken in allen Altersgruppen zulegen.

Das zeigt die Bewegtbildstudie 2021 von AGTT und RTR. Demnach stieg der Bewegtbildkonsum 2020 um 33 Minuten auf 281 Minuten an. Trotzdem blieben aber die Nutzungsanteile der verschiedenen Quellen gleich. Lineares TV vereint 69,1 Prozent der Zeit auf sich. Rechnet man noch die digitalen Angebote der Sender hinzu, sind es 79,7 Prozent. 18,5 Prozent entfallen auf Netflix, Youtube und Co. Umgelegt sind das 52 Minuten von den knapp 4 Stunden und 45 Minuten am Tag. Insgesamt, so die Studie, konsumieren die Österreicher 25 Prozent ihres Bewegtbildbedarfs online. „Von den 33 Minuten Mehr-Nutzung für Bewegtbildangebote entfallen 27 Minuten auf TV-Inhalte in all ihren Verbreitungsformen und sechs Minuten auf Videonutzung bei alternativen Online-Plattformen wie Netflix oder YouTube sowie auf Social Media“, stellt Oliver Stribl, RTR Medien, fest. „Hier macht sich auch bemerkbar, dass TV-Informationsformate in Krisenzeiten traditionell stark gefragt sind. Relativ gesehen ist die Nutzungsdauer von einerseits TV-Inhalten und anderseits alternativen Videos im Jahr 2021 aber im selben Ausmaß gestiegen, nämlich um jeweils 13 Prozent“, so Stribl.
So weit, so alles gut, scheint es. Das stellt zunächst auch AGTT-Obmann Thomas Gruber fest: „Die Stärke von TV zeigt sich in der Tagesreichweite. Über 80 Prozent der Gesamtbevölkerung sehen täglich Inhalte von TV-Sendern – linear, zeitversetzt oder online. In der besonders werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen kann Fernsehen sein hohes Niveau mit rund 70 Prozent Tagesreichweite weiter ausbauen“. Aber – ausruhen kann man sich bei weitem nicht. Denn in der jungen Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen bleibt der Trend zu alternativen Anbietern. Allerdings – durch die Krise wurde der Zug unterbrochen. Insgesamt ist die Bewegtbildnutzung der Jungen auf 250 Minuten pro Tag angewachsen. Davon entfallen lediglich 31,9 Prozent auf den klassischen Fernsehempfang. Nimmt man noch die ganzen Mediatheken-Angebote hinzu, kommt man auf 48,3 Prozent. Die Nutzung aus Online-Quellen macht 48 Prozent aus. Die liebste Online-Quelle der Jungen stellt Netflix mit einem Anteil von 12,3 Prozent dar. Knapp dahinter folgen die TV-Mediatheken mit 12,1 Prozent. Youtube kommt auf 11,4 Prozent. „Bei den 14- bis 49-Jährigen entfallen bereits elf Prozent der Bewegtbildnutzung auf Mediatheken der TV-Sender. Dieser Anteil ist höher als bei Angeboten wie Youtube oder Netflix“, betont Gruber.

 



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