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Streaming: Zurück zur Illegalität Pixabay
07 Jun
geschrieben von 

Streaming: Zurück zur Illegalität

Mit der Digitalisierung kam der Einbruch der Filmbranche. Die Raubkopiermörder fanden ihre Nachfolger in den Streaming-Plattformen-Piraten.

Jahrelang wurde den TV-Anbietern gepredigt, ihr Geschäftsmodell zu ändern. Bis schließlich Netflix kam. Und Amazon nachfolgte. Und tatsächlich ging das illegale Streaming im Zuge der Expansion der beiden legalen Streamingangebote zurück.
In ihrem Sog entsteht nun schließlich eine Streamingplattform nach der anderen. DAZN für den Sport, Disney+ als Ableger des größten Unterhaltungskonzerns, der sich wieder an die Spitze kämpfen will. In dem Sog der Streamer gerieten auch die großen Filmstudios unter deren Räder. Sie müssen schließlich für den Nachschub an Content sorgen.
Dieses digitale Geschäft erweist sich allerdings viel kostenintensiver als andere Digitalunternehmen. Uber stellt nur die Plattform zur Verfügung, ebenso wie Flixbus, Lieferando und wie sie alle heißen. Doch die Streamer müssen auch exklusiven Inhalt bieten, um die Abonnenten bei Stange zu halten. Das Ergebnis: Nach der Marktdurchdringung geht es mit den Preisen nach oben. Das ist derzeit in Europa zu beobachten.
Das wiederum treibt die potenziellen Interessenten wieder in die Illegalität. Das Problem: Läuft die eine angesagte Serie auf dem einen Streamer, gibt’s die andere auf dem anderen. Mit Auslaufen der Lizenzen versuchen die Streamer, die Erfolgsserien exklusiv auf ihre Plattform zu hieven. Für Serienfans bedeutet dies, drei oder vier Abonnements bezahlen zu müssen. Die wollen dieses Spiel allerdings nicht mehr mitmachen, berichtet die Süddeutsche. Und bezieht sich auf eine Untersuchung der britische Branchenseite Muso. Nach der sind die Zugriffe auf bekannte illegale Streamingseiten in Deutschland im vergangenen Jahr um 36 Prozent angestiegen. Das ist allerdings noch harmlos. In Ländern wie Spanien oder Italien betrug der Anstieg 50 beziehungsweise 66 Prozent. Am liebsten schaut man genau die Serien, die auf den Streamern an den Top-Plätzen stehen. Etwa The Mandalorin, die Star Wars-Ablegerserie von Disney.
Der Schluss, den die Süddeutsche aus dem derzeitigen Kampf der Streamer zieht, ist übrigens kein allzu optimistischer. Am Ende stünden lauter Verlierer. Die Anbieter bekämpfen sich gegenseitig, Nutzer illegaler Streamingplattformen würden die notwendigen Erlöse schmälern und sich damit selbst um neue Inhalte bringen. Letztendlich würden auch die Kunstschaffenden dadurch unter Druck geraten.

 



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