Dinge, die bleiben: Donauwalzer im ORF zum Jahreswechsel Dinge, die bleiben: Donauwalzer im ORF zum Jahreswechsel ORF/Günther Pichlkostner
21 Dez
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Silvester-Programm

Dieses Silvester ist anders. Keine Parties. Keine Feuerwerke. Ausgangssperre. Kein Besaufen um 12:00 Uhr mittags. Da gibt’s dann nicht mehr viel, was bleibt.

Zu Hause mit den von Weihnachten übriggebliebenen Familienangehörigen der Gesellschaftsspielsucht fröhnen? Streiten mit seinem Ehepartner? Doch auf einen Spaziergang gehen? Um 20:00 Uhr Schlafen gehen? Oder vielleicht: Den Fernseher aufdrehen?
Silvester ist ja nicht unbedingt das TV-Highlight. Viel schlechte Witze für die Angeheiterten, Musik für die Partylöwen, irgendeinen ausrangierten Film für jene, die allein zu Hause bleiben. Der Tradition bleibt man auch an diesem Silvester treu, obwohl man mehr Menschen erreichen könnte.
Treu bleibt ORF 1 der Tradition in doppelten Sinne. Denn hier sind es auch noch die gleichen Sendungen: Wir sind Kaiser, Ein echte Wiener geht nicht unter (Die Silvesterfolge für jene, die sie noch nicht auswendig nachspielen können) und Dinner for One. Dazwischen ein bisschen Kabarett mit Viktor Gernot und Michael Niavarani. Apropos Niavarani: Den hat man für Silvester überall entdeckt. Auf ServusTV sorgt er für Das perfekte Desaster. Und in ORF III präsentiert er seine Encyklopaedia. Um die Zeit zwischen der Fledermaus und dem Donauwalzer zu füllen. Auf ServusTV überbrückt man den Jahreswechsel mit Blondinen bevorzugt.
Ziemlich monothematisch geht’s wie üblich in ORF 2 her. Jörg Pilawa lädt zur großen Schlager-Playback-Show, die nur kurz vom Donauwalzer unterbrochen wird. Apropos monothematisch: Das gilt auch für Puls 4, wo man offensichtlich in dieses Datum nicht allzu viel Kreativität investieren wollte. Und so geht’s pünktlich um 20:15 Uhr mit der Rambo-Reihe los.
Den Gegensatz zu Action, die Komödie, programmierte man auf Schwestersender ATV. Nichts Vielversprechendes erwarten lässt jedenfalls der Titel Super süß und super sexy. Aber vielleicht handelt es sich dabei ja nur um eine katastrophale Eindeutschung. Danach geht es allerdings gleich weiter mit Kokowääh. Etwas überraschend serviert ausgerechnet ATV 2 Horror zum Jahreswechsel. Auf dem Programm steht Stephen Kings ES. Nicht unbedingt die schlechteste Programmierung.
Auch andere bleiben der Tradition treu. Etwa 3sat, wo wieder Konzertfilme auf dem Programm stehen. Diesmal können die abendlichen Home-Partyisten Avicii, Shakira, Christina Aguilera oder Prince einbauen. Und auf Arte widmet man sich ganz Maria Theresia. Dem Spielfilm, wohlgemerkt.
Vielleicht doch lieber einen Silvesterspaziergang durch die Stadt. Auch, wenn man dabei ziemlich alleine ist.