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Disney: Die Logik der Börse Pixabay
14 Dez
geschrieben von 

Disney: Die Logik der Börse

Kaum einen Unterhaltungskonzern hat Corona so getroffen wie Walt Disney. Das sprudelnde Geschäft mit Freizeitparks, Kreuzfahrten und Hotels kam zum Erliegen.

Das klassische Filmgeschäft geriet durch verschobene Filmstarts und Kinoschließungen unter Druck. Gerade einmal die klassischen Fernsehsender konnten an Umsatz zulegen.
Fazit: Der Umsatz des Vergnügungsriesen brach gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Mrd. Dollar ein. Dazu schreibt man erstmals seit über 40 Jahren einen Verlust. Der beträgt 1,74 Mrd. Dollar.
Trotzdem: Der Wert des Unternehmens ist so hoch wie nie zuvor. Über 300 Mrd. Dollar beträgt dieser, beschloss die Wall Street. Damit liegt man wieder weit vor Netflix.
Dem deutlich gestiegenen Wert am Freitag liegen die Ankündigungen von CEO Bob Chapek zugrunde. Der machte den Investoren seinen Streamingdienst Disney+ noch schmackhafter. Das neueste Disney-Baby hat sich schneller entwickelt als geplant. Die Abonnentenzahl liegt mittlerweile bei 86,8 Millionen. Und hat sich damit seit Anfang Oktober um 13 Millionen gesteigert. Bei Start des Dienstes erwartete man eigentlich, die 90 Millionen-Marke 2024 zu durchbrechen. Jetzt strebt man zu dem Zeitpunkt 260 Millionen an.
Das starke Wachstum des Streamingdienstes lässt die Börsianer jetzt kräftig investieren. Die Voraussetzungen sind nicht schlecht: Billige Abo-Preise und attraktive Inhalte sorgten für schnelle Verbreitung. Doch zumindest mit den billigen Abo-Preisen geht es nun langsam zu Ende. In den USA soll der Dienst künftig um einen Dollar mehr, also acht Dollar, kosten. In Europa will man gleich um zwei Euro auf neun Euro steigern. 2024 soll der Dienst, so die Hoffnungen, das erste Mal Gewinn abwerfen.