Viel Mimimi ist in (herkömmlichen wie sozialen) Medien zu hören und zu lesen, was für eine Zumutung die Corona-Pandemie für die Jungen sei: Dass sie nicht Party machen können, Social Distancing betreiben müssen (bzw. sollten), dass der Gesundheitsminister sie einmal aufgefordert hat, sich endlich zusammenzureißen. 

Ziemlich wenig ist dagegen die Rede, wie jene, die das Virus unbestrittenermaßen am meisten gefährdet, die Krisen-Situation erleben. „Am Schauplatz“ macht sich morgen, Do. (21.05, ORF 2), um die Aufarbeitung dieses Defizits verdient und berichtet von verstorbenen Menschen, die in den letzten Wochen ihres Lebens nicht mehr von ihren Angehörigen besucht werden durften, von Kranken, die sich aus Angst vor einer Ansteckung nicht ins Spital trauen, von Einsamkeit, Angst und Verunsicherung. Die aktuelle zweite Welle verschärft die Situation weiter; Thomas Wochele, der ärztliche Leiter der Caritas Wien, warnt: „Wir müssen aufpassen, dass wir durch diese Pandemie nicht in eine Altersdiskriminierung kommen!“