Disney thematisiert Diskriminierung Walt Disney Company
19 Okt
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Disney thematisiert Diskriminierung

Der Streamingdienst Disney+ greift auf ein reichhaltiges Archiv zurück. Aus diesem kann man auch eine zeitgenössische Geschichte der amerikanischen Gesellschaft ablesen.

Vor allem, wie man mit den zahlreichen Minderheiten im Lande umgesprungen ist.
Viele Vorurteile finden sich auch in den beliebten Zeichentrickfilmen wieder, die den Ruhm Disneys begründeten. Ob Dschungelbuch, Susi und Strolchi oder Dumbo – Teil der Unterhaltung ist es, sich über andere lustig zu machen.
Diese Thematik streicht Disney nun offensiv heraus und bringt Warnhinweise vor diesen Filmen an. Aber: Geschnitten oder zensiert werden die Filme nicht. Man wolle Inhalte nicht löschen, sondern vielmehr zu Diskussion und Aufklärung beitragen.
Und das Projekt sei auch noch nicht zu Ende. Man lasse sich von einem externen Beirat beraten und durchforste weiter das Archiv.
In seinen Erläuterungen zu dem Tun erklärt Disney auch anhand von Beispielen, welche Umstände zu Warnhinweisen führen. So ist es etwa bei Aristocats eine Katze, die mit Stäbchen Klavier spielt und außerdem von einem Schauspieler eine Stimme mit Akzent verpasst bekam. Damit würden asiatische Menschen als ewige Ausländer abgestempelt.

Die Krähen, deren Darbietung sich an rassistische Shows anlehnt, sind die Ursache für den Hinweis bei Dumbo. In jenen Jahren traten weiße Darsteller schwarz gefärbt auf, um sich in ihren Shows über Schwarze lustig zu machen. Dazu trägt der Krähen-Chef den Namen Jim Crow. Die Jim Crow-Gesetze sind die Grundlage für die Rassengesetze im Süden der USA.
Peter Pan wiederum enthalte stereotypische Darstellungen der amerikanischen Ureinwohner, die zudem als Rothäute bezeichnet werden.
Warnhinweise bilden zudem den Auftakt zu Filmen wie Susi und Strolchi, Das Dschungelbuch oder Swiss Family Robinson.