Gerhard Zeiler referierte bei der AmCham über den Bewegtbildmarkt Gerhard Zeiler referierte bei der AmCham über den Bewegtbildmarkt AT&T
14 Sep
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Gerhard Zeiler: Einige wenige regieren die Welt

Der AT&T-Manager gab beim Business Breakfast der American Chamber of Commerce seine Einschätzung der Zukunft der Medienwelt ab.

Die, nämlich die Einschätzung, konzentrierte sich auf den Bewegtbildmarkt. Zeilers unmittelbare Heimat. Ist er doch bei AT&T für das internationale Geschäft der Tochter WarnerMedia verantwortlich. Neben Marken wie Warner Brothers, HBO oder CNN gehört dazu auch der neue Streamingdienst HBO Max. Der soll auch international Netflix und Disney+ Konkurrenz machen. Ein schon ehrgeiziges Anliegen.
Die Schwierigkeiten zählt Zeiler gleich mit auf. Heutzutage gäbe es so viel Content wie nie. Allerdings sei der sehr fragmentiert. Doch von den vielen Anbietern erreichen nur wenige ein großes Publikum, erzählt der Medienmanager aus seinen Erfahrungen vom amerikanischen Markt. Das gelte aber auch international.
„Um erfolgreich zu sein, müssen Medienunternehmen nicht nur die besten Geschichten erzählen, sondern auch technologisch führend sein“, ist Zeiler überzeugt. „Vor allem aber müssen sie sich auf ihren USP konzentrieren – darauf, was sie einzigartig macht“. Das erzählt zwar auch jeder Marketingmanager, trotzdem dürfte das im Falle von HBO Max eine Herausforderung sein. Netflix hat schon einen großen Vorsprung und stellt zudem kaum Tabus auf – Disney+ dagegen einen riesigen Backup-Katalog mit vielen zugekauften Blockbustern. Auch WarnerMedia ist keine unbekannte Marke und kann zahlreiche Blockbuster aufbieten, wie etwa die Harry Potter-Reihe. Ob das reichen wird, wird sich allerdings erst herausstellen.
Sport werde jedenfalls nicht der Bringer für Streaming sein, glaubt Zeiler. Im Live-Sport bleibe das lineare TV unschlagbar. Wer will schließlich das Champions League-Finale schon „nachsehen“. Aber auch Nachrichten werden ein USP des klassischen TVs bleiben, so der Medienmanager.
Was die Zukunft des Bewegtbildes angeht, glaubt Zeiler an eine hierarchische Gliederung. Wenige globale Anbieter würden durch nationale und regionale Anbieter ergänzt. „Nationale und lokalen Angebote bleiben auch in Zukunft unglaublich wichtig“, ist er überzeugt.