VÖP gegen Lockerungen für ORF Pixabay
01 Jul
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VÖP gegen Lockerungen für ORF

Soll der ORF im Internet mehr dürfen können? Auf jeden Fall. Meint der ORF. Auf keinen Fall. So der VÖP.

Das Projekt ORF-Player bedingt ja neue Möglichkeiten für den Öffentlich-Rechtlichen. Zudem stellte ORF-General Alexander Wrabetz im Zuge der Gespräche über den Public Value-Bericht klar, dass man mehr Bewegungsfreiheit in den Sozialen Netzwerken brauche. Um die jüngere Generation im Falle des Falles, etwa der Corona-Maßnahmen, überhaupt zu erreichen.
Ein Ansinnen, das auf Verständnis in der Politik stößt, nicht aber beim Privatsender-Verband. „Die Corona-Krise hat das Ungleichgewicht am österreichischen Rundfunkmarkt bedrohlich verstärkt“, konstatiert Vorsitzender Ernst Swoboda. „Während private Medien mit Erlösrückgängen über das Gesamtjahr von 25 Prozent und mehr zurechtkommen müssen, sinkt das ORF-Budget lediglich um wenige Prozent. Eine weitere Stärkung des ORF, etwa durch jedwede Erleichterung im Online-Bereich, hätte fatale Auswirkungen auf die Vielfalt und Qualität im Rundfunkmarkt. Ohne engagierte Maßnahmen zur Förderung der Privatsender und zugleich sehr klare, inhaltliche und ökonomische Leitlinien für den ORF wäre die Existenz des privaten Rundfunks in Österreich akut gefährdet, wodurch die Politik scharfe Gegenwehr provozieren würde.“
Doch nicht nur vom ORF sieht man sich eingeschnürt. Auf der anderen Seite würden internationale Online-Plattformen, die sich an keine Österreichische Regelungen halten müssten, das Geschäft abgraben, gibt Co-Vorstand Markus Breitenecker zu bedenken. „Die beste Antwort, die wir als Marktteilnehmer darauf geben können und müssen, sind Kooperationsprojekte österreichischer Medienhäuser. Dem ORF digitale Alleingänge zu erlauben, hätte schwerwiegende negative Konsequenzen. Das Versprechen des Regierungsprogramms, den ORF zu mehr Kooperation zu verpflichten, muss erfüllt werden“, pocht er auf mehr Unterstützung.