ProSiebenSat.1: Quartal 1 noch OK ProSiebenSat.1 Media SE
23 Apr
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ProSiebenSat.1: Quartal 1 noch OK

Der Gruppen-Umsatz konnte mit 926 Mio Euro noch stabil zum Vorjahr gehalten werden. Die Pandemie werde aber ab dem zweiten Quartal schlagend werden.

Daher zog der Konzern seine Finanzprognose für 2020 zurück. Und beschloss, keine Dividenden auszuzahlen.
Obwohl auch schon im ersten Quartal Rückschläge der Corona-Pandemie zu verzeichnen waren, lief es rund zweieinhalb Monate ganz gut. So konnte der Konzernumsatz um ein Prozent gesteigert werden.
Zu den Problemfeldern zählt dagegen das Werbegeschäft. Dieses wurde durch die Krise und daraus resultierenden Stornos noch einmal verschärft. So ging der Außenumsatz des Segments SevenOne Entertainment Group um 3 Prozent auf 563 Mio Euro (Vorjahr: 579 Mio Euro) zurück, wobei die gesamten Werbeumsätze nach ersten Stornierungen von Werbebuchungen um 4 Prozent sanken.
Erwischt hat es auch die zuletzt stark performenden Red Arrow Studios. Produktionsunterbrechungen, -absagen und –verschiebungen wirkten sich bereits im März aus. Dafür konnte das Digitalstudio Studio71 zulegen. Insgesamt bleibt daher das Ergebnis der Red Arrow Studios mit einem Minus von 0,5 Prozent oder 134 Mio. Euro gegenüber 135 Mio. Euro im Vorjahr, durchaus im Rahmen.
Gestiegen ist der Umsatz der NuCom Group von 199 Mio. Euro auf 228 Mio. Euro. Das entspricht einem Wachstum von 15 Prozent. Dafür sorgte vor allen Dingen der Online-Beauty Anbieter Flaconi. Da die Rückgänge die margenstärkeren Geschäftszweige betreffen, sank das adjusted EBITDA der Gruppe im ersten Quartal 2020 um 17 Prozent auf 157 Mio Euro (Vorjahr: 190 Mio Euro). Das adjusted net income (bereinigter Konzernüberschuss) der Gruppe reflektierte diese Entwicklung und sank von 94 Mio Euro auf 58 Mio Euro.
Für das zweite Quartal deuten sich allerdings stärkere Beeinträchtigungen an. Im April dürften die TV-Werbeeinnahmen um rund 40 Prozent unter dem Vorjahr liegen. Die Red Arrow Studios können nicht produzieren, das kann auch das Studio71 nicht mehr auffangen. Einzig von der NuCom Group kann man noch Umsatzsteigerungen erwarten. Weitere Prognosen gestalten sich derzeit schwierig bis unmöglich.
„Bis Mitte März waren wir gut auf Kurs, bis die ersten COVID-19-Effekte begonnen haben, unser Geschäft in allen Segmenten zu beeinträchtigen. Da die Dauer und volle Tragweite der Pandemie weiterhin ungewiss bleiben, ist es derzeit nicht möglich, einen Ausblick auf unsere Gesamtjahresergebnisse abzugeben. Daher haben wir entschieden, unsere Finanzprognose für 2020 sowie den Dividendenvorschlag für 2019 zurückzunehmen. Wir konzentrieren uns jetzt voll auf Kosten-, Liquiditäts- und Cashflow-Management, um unser Geschäft zu schützen und eine Grundlage für unsere Zukunft zu schaffen, so dass wir unsere Strategie mit Priorität auf unser Entertainment-Geschäft mit voller Geschwindigkeit umsetzen können, sobald sich die Situation normalisiert hat“, fasst Rainer Beaujean, Vorstandssprecher & Finanzvorstand der ProSiebenSat.1 Media SE, zusammen.