ORF-Redakteure fordern Stopp des Personalabbaus Pixabay
20 Nov
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ORF-Redakteure fordern Stopp des Personalabbaus

In seiner Herbsttagung warnte der ORF-Redakteursrat vor massiven Qualitätseinbußen im Programm.

Hervorgerufen durch das Sparpaket, das vor allem Personaleinsparungen brachte. Von 2007 bis 2016 seien bereits 500 Vollzeitstellen abgebaut worden. Von 2017 bis Ende 2020 müsse noch einmal die Vorgabe von 300 Arbeitsplätzen erfüllt werden. Der Spardruck erfasse mittlerweile alle Ebenen, von den Landesstudios über die verschiedensten Abteilungen und Redaktionen bis hin zur Technik. Und das, obwohl die Mitarbeiter immer mehr Sendeminuten produzieren müssten. Es bleibe daher immer weniger Zeit für Recherche. Hochrangige Führungskräfte würden bereits von den Redaktionen verlangen, Abstriche bei der Qualität ihrer Arbeit zu machen, so der Redakteursrat. Und fordert ein Ende dieses Unterfangens.
Auch, weil es zu seltsamen Konstellationen kommen würde. So würden Mitarbeiter gedrängt, den ORF zu verlassen. Um ihre Sendungen über Fremdfirmen zu produzieren. Was nicht selten teurer komme. Und bei denen, die im ORF verbleiben, steige der Druck. Was zu häufigeren Krankenständen führe.
Mit diesen Argumenten verlangt der Redakteursrat vom ORF-Stiftungsrat, sich bei Einsparungen nicht auf das Personal zu konzentrieren. „Wenn Stiftungsräte öffentlich verlangen, es müsse Geld eingespart und ins Programm investiert werden, dann fragen wir uns: Wer soll dieses Programm produzieren, wenn nicht die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?“, so die Redakteure in ihrer Resolution.
Die sich auch an die noch nicht zusammengefundene Regierung richten. Von der wünschen sie sich eine unpolitische Zusammensetzung des Stiftungsrates. Etwa mit Fachleuten. Außerdem plädiert der Redakteursrat für die Aufhebung der Beschränkungen des ORF im digitalen Bereich sowie für die Einbeziehung von Internet in die GIS-Abgabe-Bestimmungen.