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Martin Blumenau, 05.11.1960 – 30.07.2021 Martin Blumenau, 05.11.1960 – 30.07.2021 Ingo Pertramer
30 Jul
geschrieben von 

Martin Blumenau ist gestorben

Legendärer „Musicbox“-Moderator, verantwortlicher Redakteur für „ZickZack" und wesentliches Gründungsmitglied von FM4.

 

Zunächst arbeitete er eher im Printbereich, erwähnenswert waren Tätigkeiten für den Kurier und die AZ. Er hat kurzfristig auch einmal einen Ausflug ins Fernsehen unternommen, irgendwann in den 90ern in eine jugendorientierte Nachtleiste des ORF. Sein eigentliches Gebiet aber war das Radio.
Martin Blumenau, 1960 in Wien geboren, gehörte neben Werner Geier und Walter Gröbchen zu jener heute legendären Generation „junger Wilder“, die in Ö3 in Spezialprogrammen wie der „Musicbox“ oder dem „Nachtexpress“ ab Anfang der 80er Jahre einer hyperavancierten, radikalen popmusikalischen Sprache, die sich Ö3 nie und nimmer im Tagesprogramm zu spielen traute, Gehör verschaffte.
Es war klar, dass er an vorderster Front dabei war, als es an die Gründung eines eigenen Jugendsenders ging. Zusammen mit Angelika Lang und Mischa Zickler konzipierte er FM4 und prägte die Ausrichtung des zweisprachigen Programms.
Ab Ende der 90er zog er sich vom Mikro weitgehend zurück, er moderierte dann nur noch - das allerdings bewusst provokant - die Musikwunsch-Sendung  „Zimmerservice“ und den Talk „Bonustrack“, während er im Sender mehr leitende Funktionen im organisatorischen, strukturellen und logistischen Bereich übernahm.
Wie sich FM4 auch digital stringent aufstellte, gewannen auch seine scharfzüngigen und -sichtigen Kommentare zu gesellschaftspolitischen, kulturellen und insbesondere fußballerischen Themen auf der FM4-Webseite zunehmend Bedeutung für den gesellschaftlichen Diskurs.
Seit 2004 saß Blumenau außerdem als fixes Mitglied in der Jury des Protestsongcontests.

Heute früh ist Martion Blumenau nach kurzer schwerer Krankheit, wie es in einer Aussendung von FM4 heißt, 60jährig gestorben.

Kommentar folgt.

 



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