Zwei Radio-Legenden sind nicht mehr ORF; Collage: BranchenBlatt
28 Mai
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Zwei Radio-Legenden sind nicht mehr

Autofahrer Unterwegs-Moderator Kurt Wolff-Votava, 75, und Edi Finger jr. sind innerhalb von nicht einmal einem Tag verstorben.

Das ORF-Radio hat in weniger als 24 Stunden zwei schwere Verluste hinnehmen müssen: In der Nacht auf Freitag, den 28. Mai, verstarb Edi Finger jr., am Nachmittag wurde der Tod von Kurt Wolff-Votava bekanntgegeben.

Edi Finger jr., geboren in Klagenfurt, begann seine Karriere mit einer schweren Bürde: Er war Sohn des legendären Edi Finger, der mit vielen prägnanten Sportreportagen - am bekanntesten wohl sein „I wer´ narrisch!“ zu Hans Krankls Siegestor des österreichischen Nationalteams gegen Deutschland bei der Fußball-WM 1978 in Argentinien - Rundfunkgeschichte geschrieben hat. Unglaublicherweise gelang dem Junior indes, selbst zur Legende zu werden: Oft im Duo mit Adi Kornfeld lieferte er für Ö3, Radio Wien mitreißende Reportagen von großen Events auf Skipisten und grünem Rasen und kurzweilige Einlagen für Werbeclips, war als TV-Moderator im Startteam von „Wien Heute“ und nicht zuletzt ein gern gesehener und bisweilen spitzzüngiger Gast bei Society-Events. In der Nacht auf Freitag ist er im Alter von 72 Jahren überraschend verstorben.

Kurt Wolf-Votava gehörte von 1976 bis zu deren Einstellung 1999 zum Gestaltungsteam der langlebigsten Radio-Live-Sendung der Geschichte, nämlich „Autofahrer unterwegs“. Inbesondere eilte ihm, dank seiner exzellenten Kontakte zu Polizei, Rettung und Feuerwehr, die Fama eines „rasenden Reporters“ voraus. So war er einer der ersten, der vom Einsturz der Wiener Reichsbrücke am 1. August 1976 berichtete. Wolff-Votava, der sich auch für das Rote Kreuz und die Flüchtlingshilfe engagierte, war Träger des Silbernen Ehrenkreuzes des Landes Wien und wurde 2016 von der Stadt mit dem Goldenen Rathausmann ausgezeichnet. Er ist, 75jährig, einer Corona-Infektion erlegen. Eines seiner vier Kinder ist der ehemalige FM4-Moderator, Musiker und Schauspieler Gerald Votava, der heuer die Planung und Gesamtleitung der Wiener Festwochen inne hatte.

 



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