Hören ist das neue Sehen APA
21 Mai
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Hören ist das neue Sehen

Podcasts haben sich zu einem Trend entwickelt, der offenbar hartnäckig bleibt. Auch für Unternehmen wird das Audio-Format zum begehrten Tool.

Was ein guter Podcast braucht, das diskutierten Experten bei einer von APA-Comm ausgerichteten Online-Diskussion.
In den Event startete Lisa Patek, Marketing Managerin von Marketagent.com. Sie brachte das neueste PR-Trendardar im Auftrag der APA-Comm mit. Befragt wurden 327 Vertreter aus Marketing und Kommunikation. 44,6 Prozent erzählten, dass ihr Unternehmen bereits Podcasts nutze. In der anderen Hälfte werden zum überwiegenden Teil entsprechende Pläne gewälzt. Wenn es scheitert, dann aus Mangel an Ressourcen. 58,3 Prozent fehlen passende Mitarbeiter, 52,8 Prozent haben sich noch zu wenig mit dem Thema beschäftigt und 41,1 Prozent berichten über fehlendes Know-how. Doch 76 Prozent sind überzeugt, dass Podcasts in Marketing und Kommunikation dauerhaft zum Einsatz kommen werden.
Für einen erfolgreichen Podcast braucht es zuerst, nona, ein interessantes Thema. Und eine Dramaturgie, die Lust darauf macht, weiter zu hören. 89 Prozent meinen zudem, dass eine angenehme Stimme unumgänglich sei, 88,1 Prozent sehen ein weiteres Geheimnis des Erfolges im Sprechtempo.
Wird ein Podcast produziert, wird er zu 68,5 Prozent bei Spotify veröffentlicht. 59,6 Prozent stellen ihn auf Apple Podcast und 58,2 Prozent auf die eigene Homepage.
„Podcasts haben den Vorteil, dass man auch bei Routinetätigkeiten die Zeit sinnvoll nutzen kann. Wir haben kaum zusätzliche freie Timeslots, aber beim Bügeln oder Laufen geht das quasi nebenbei“, schätzt Julia Wippersberg, Geschäftsführerin von APA-OTS, das Medium. Im Gegensatz zum Radio müsse man sich allerdings schon auf den Inhalt konzentrieren, betont Stefan Lassnig vom Podcast-Netzwerk Missing Link. Genau das sei auch der Vorteil für Werbende.
Man müsse aber dem Hörer klar machen, was ihn erwartet. Und man benötige Durchhaltevermögen. „Es bleiben zu lassen, wenn sich bei Folge zehn noch nicht der große Erfolg eingestellt hat, ist ein Fehler. Ein Podcast ist ein Marathon, kein Sprint“, gibt Lassnig zu bedenken. Er empfiehlt zudem, maximal drei Leute sprechen zu lassen, damit man dem Podcast folgen kann.
„Bei der Länge der Podcasts haben wir am Anfang maximal 20 Minuten angestrebt. Wenn das Thema oder die Person interessant sind, können es jetzt aber auch 45 Minuten sein“, erzählt Birgit Brieber, Chefredakteurin der Wienerin. Dort startete man das Medium im Jahre 2019. Eigentlich, weil es weniger aufwändig erschien, als Videos zu produzieren. Die journalistische Arbeit ist allerdings die gleiche. Mittlerweile, resümiert Brieber, hätten so manche über den Podcast zur Marke gefunden.
Als willkommene Abwechslung zur Social Media-Welt vermutet Coca-Cola Unternehmenssprecher Philipp Bodzenta Podcasts für so manchen. Denn das Format könne auch entspannend und wohltuend sein. Und ist jedenfalls weniger aggressiv als Facebook, Twitter und Co.
Auch unternehmerische Podcasts müssten sich daran orientieren. Nur einfach eine Nabelschau zu halten, würde wohl am Publikum vorbei gehen. „Ein Einblick in das Unternehmen kann Sinn machen. Aber wieviel Themen gibt es, um die Spannung aufrecht zu erhalten?“, gibt Wippersberg zu bedenken. Sehr wohl würden sich Podcasts bei Transformationsprozessen anbieten, so Tatjana Lukáš vom Podcast Institut des fjum - forum journalismus und medien: „Hier kann der CEO zu Wort kommen, eine emotionale Beziehung aufbauen und die Vorteile dieses Mediums nutzen.“

 



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