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Ö1 macht Schule mit Florian Klenk Franz Zeller/ORF
17 Jun
geschrieben von 

Ö1 macht Schule mit Florian Klenk

Der Falter-CR redet im Podcast der 14jährigen Nikolai und Valentin offen über die Spenden von Novomatic, Wolfgang Sobotkas Gesprächskultur und wie wichtig die Fußnägel der „Schoafn“ sind.

Nikolai und Valentin sind zwei 14jährige Schüler, die für den Ö1-Podcast „Ö1 macht Schule“ Beiträge fertigen. Sie sprechen dabei etwa über ihre Erfahrungen mit Home-Schooling und ihre Ansichten über Mode, Marken und Kleidung. In ihrer neuesten Folge haben sie einen prominenten Gast, nämlich Falter-Chefredakteur Florian Klenk. Mit Nikolai und Valentin hat er gemeinsam, dass auch er im Sacré Cœur zur Schule gegangen ist. Dort hat er eine Schulzeitung gemacht und ist damit auch gleich bei der Schulleitung angeeckt. 

Profi, der er durch und durch ist, macht Klenk nicht den Fehler, den beiden herablassend zu kommen. Im Gegenteil, er spricht sehr ernsthaft und offen über die Spenden des Glückspielkonzerns Novomatic, den Ablauf des Ibiza-Ausschusses und erklärt, dass sich Wolfgang Sobotka als Ausschuss-Vorsitzender aufführt wie ein Schuldirektor in den 70er Jahren - was eine einigermaßen anschauliche Vorstellung von dessen Gesprächskultur und Ausschuss-Führung ermöglicht. Und was den etwas über 40 Minuten langen Beitrag auch besonders interessant macht, sind manche - keineswegs naive, sondern eher noch nicht durch berufliche Betriebsblindheit verbildete Fragen. Etwa die, warum das Ibiza-Video eigentlich zuerst in Deutschland aufgetaucht ist und nicht in Österreich, dessen Belange es primär betrifft. Klenks Antwort: „Ich glaube, das hat damit zu tun, dass die Leute, die das Ibiza-Video gedreht haben, den österreichischen Medien nicht so richtig vertrauen. Und wenn ich mir die ibiza-Berichterstattung vor allem der österreichischen Boulevardzeitungen anschaue, dann ist, glaube ich, dieses Misstrauen gerechtfertigt. Denn die haben sich die meiste Zeit damit beschäftigt, wer das Video gemacht hat, wie die Fußnägel der Schoafn ausgeschaut haben, ob sie eine fesche Frisur hatte, wie kurz oder lang der Minirock war. Unterbelichtet blieb dagegen die Frage: Ist die österreichische Bundesregierung korrupt? Das war das grundsätzliche Thema, nicht die Fußnägel der Schoafn“.