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Comeback des Radios gellinger / pixabay
30 Jan
geschrieben von 

Comeback des Radios

Neben Signifikanten wie der Popularität von Podcasts belegt auch der Radiotest 2019 die große Beliebtheit des akustischen Mediums.

 Man hört wieder Radio. Die Nutzung hat zugenommen, und davon können beide großen Marktteilnehmer, der ORF wie auch die durch den Vermarkter RMS repräsentierten Privatradios, profitieren. Das zeigt der eben veröffentlichte Radiotest 2019. Über 6 Millionen Österreicher - 77,3 Prozent und damit 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr - hören täglich Radio. Auch die Verweildauer ist um 18 Minuten auf 3 Stunden und 21 Minuten täglich gestiegen. Die ORF Radios konnten bei den Tagesreichweiten von 60,5 auf 63,2 Prozent zulegen, RMS verzeichnete einen Zuwachs von 27,3 auf 27,8 Prozent. Signifikante Gewinne konnten österreichweit Ö3 (2 Prozent auf 33,7) und Ö1 (8,5 auf 9,3) einfahren. Auch alle anderen ORF Radios gewannen bei den Tagesreichweiten, mit Ausnahme von FM4 und Radio Wien, die 0,2 Prozent einbüssten, sowie Radio Burgenland, das auf 1,8 Prozent stagnierte. Bei den Privatsendern fällt gesamtösterreichisch ein Verlust an Tagesreichweite bei KroneHit auf (um 0,4 Prozent auf 10,7) und drei Zehntel Prozent Einbussen für Radio Arabella, das 2019 2,1 Prozent der Österreicher erreichte. Für die Privaten war die Situation 2019 besonders, da Ende Oktober Radio Austria als zweiter nationaler Privatsender on air gegangen ist. Das Ganze war auch von einigen komplizierten Frequenz-Wechselspielchen begleitet. Im Radiotest wird Radio Austra jedenfalls mit den Reichweiten der Antenne Salzburg und Antenne Tirol ausgewiesen. Das Fellner-Radio erreichte 1,8 Prozent Tagesreichweite in ganz Österreich.

Bei den Marktanteilen hielten die ORF Radios ihre 74 Prozent, während RMS ein Prozent auf 25 Prozent einbüsste. Ö3 gewannt 2 Prozent dazu (33 Prozent), FM4 verlor 1 Prozent und hält 2019 bei 2 Prozent Marktanteil. Radio NÖ gab ein Prozent ab (jetzt 7), ebenso Radio Steiermark (6), zulegen konnte dagegen Radio OÖ (4 auf 5 Prozent). Dramatisch an Marktanteil eingebüsst haben die Privaten in OÖ (30 auf 24 Prozent)

In der werberelevaten Zielgruppe (12 - 49 Jahre) stellen sich die Relationen grosso modo nicht dramatisch unterschiedlich dar: Sowohl die ORF-Radios wie auch die RMS verzeichnen bei der Tagesreichweite Zugewinne. Wieder hat Ö3 signifikate Steigerungen (3 Prozent auf 54,6); Ö1 legt ebenfalls deutlich zu, leichte Verluste dagegen für FM4. Bei den Privaten zeigen sich wieder Verluste für KroneHit und Radio Arbella.

Marktanteile bei den 12-49jährigen: 2 Prooeznt plus für ORF-Radios (66 Prozent), 2 Prozent minus RMS (35 Prozent). Signifikante Steigerung von 3 Prozent bei Ö3 (44 Prozent), die wiederum auf besonderen Zuwächsen in Wien, Oberösterreich, Tirol, Vorarlberg undund Burgenland beruhte. 

Die hier angegebenen Werte beziehen sich auf Hörer von 10 Jahren aufwärts und einen Zeitraum von Montag bis Sonntag. Der Radiotest wird von GfK Austria (Feldarbeit und Gewichtung) und Ankordata (Datenprüfung und Auswertung) durchgeführt. Die erhobenen Daten basieren ungewichtet auf insgesamt 22.141 telefonisch erhobenen Interviews, stellvertretend für die Grundgesamtheit „Personen ab 10 Jahre“. Diese Grundgesamtheit umfasst nach dem Mikrozensus 2018 insgesamt 7.834.000 Personen. In der Kern-Zielgruppe der 14-49jährigen wurden insgesamt 10.269 Interviews durchgeführt, stellvertretend für 4.023.000 Personen in Österreich.

 

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