Matthias Gerwinat/GF Digitalradio Österreich, Robert Lüneberger/Vertrieb TechniSat, Hubert Eiter/Marketing Aqipa, Wolfgang Struber/Vorsitzender Digitalradio Österreich Matthias Gerwinat/GF Digitalradio Österreich, Robert Lüneberger/Vertrieb TechniSat, Hubert Eiter/Marketing Aqipa, Wolfgang Struber/Vorsitzender Digitalradio Österreich Digitalradio Österreich
05 Dez
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Digitales Radio kommt früher

Kurz vor Weihnachten kann Matthias Gerwinat, Geschäftsführer des Vereins Digitalradio, Beschleunigung verkünden.

Und zwar beim Netzausbau von DAB+ in Österreich. Bereits am 11. Dezember startet Ausbaustufe 2. Sie umfasst die Sendeanlagen Innsbruck-Patscherkofel, Salzburg-Gausberg und St. Pölten-Jauerling. Dann ist es für 77 Prozent der Bevölkerung möglich, digitales Radio zu empfangen. Und auch die nächsten Ausbaustufen werden schneller als geplant ans Netz gehen. Noch im Mai kommen die Sender Bruck-Mur Mugl in der Steiermark und Rechnitz-Hirschenstein im Burgenland dazu. Im August schließlich Kärnten. Bis Ende August sollen dann 83 Prozent der Bevölkerung abgedeckt sein.
Der schnellere Ausbau kommt gerade recht. Denn das Interesse der Sender ist groß. Digitalradio bringt ihnen mehrere Vorteile. Es gibt mehr Platz. Und es erlaubt den Sendern, zusätzliche Informationen einzuspielen. Die etwa am Display angezeigt werden. Treiber der Entwicklung ist dabei die Autoindustrie, die genau diese Vorteile nutzen möchte. Für mehr Verkehrsinfo, Staumeldungen, etc. Autoradios müssen bis Ende 2020 auch laut EU-Recht DAB+ empfangen können.
Das reicht Wolfgang Struber, Vorsitzender von Digitalradio Österreich nicht. Er will diese Verpflichtung auch für alle Endgeräte. Möglichst bald. Bereits umgesetzt hat dies Italien. Dort müssen alle Neugeräte ab 1. Jänner auch Digitalradio empfangen können. In Vorbereitung ist dies auch in Deutschland.
In Österreich will man Druck auf die Politik machen. Verfasste daher gemeinsam mit dem Fachverband der Telekommunikations- und Rundfunkunternehmen, dem Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie, dem Verband Österreichischer Privatsender, der Österreichischen Rundfunksender GmbH und dem Verband Österreichischer Zeitungen einen Brief an die Minister Andreas Reichhardt und Alexander Schallenberg. In dem man die DAB+-Empfangspflicht fordert. „Eine rasche Umsetzung ist notwendig, um den vollmundigen Ankündigungen zur Digitalisierungsoffensive auch wirksame Taten folgen zu lassen“, postuliert Hubert Eiter, Marketingleiter von Aqipa und Vertreter von Pure. „DAB+ hat sich in Europa nachhaltig etabliert“, erzählt auch Robert Lüneberger, Vertriebsleiter der deutschen TechniSat.

30 Sender bis 2021
Auch in Österreich übrigens. Über das erste halbe Jahr des Regelbetriebes bilanziert Struber: In Wien ist das regionale Verbreitungsgebiet mit 22 Sendern gut gefüllt. National über ganz Österreich strahlen bereits neun Sender. Und Struber ist überzeugt, dass es noch wesentlich mehr werden. Er rechnet mit 30 nationalen Programmen bis Ende nächsten Jahres. Durch die Forcierung von DAB+ in vielen Märkten Europas gäbe es auch im Bereich der Endgeräte keine Engpässe. Vom billigen Einsteigergerät bis zum High-End Allrounder sei alles auch in Österreich zu haben.

Umfassende Werbekampagne
Die vielen Vorteile, die man beim Verein Digitalradio identifiziert, will man nun auch den Österreichern darlegen. Struber fasst sie in vier Punkte: kostenlose Programmvielfalt, mehr Medienvielfalt, DAB+ als relevanter Übertragungsstandard und das im meistgenutzten Medium, dem Radio.
Alles zusammen bedeute Mehr Radio. Mehr Spaß. Und das ist auch der Claim der Kampagne, in die man einen Werbedruck von zwei Mio. Euro setzt. Angeführt von einem TV-Spot in den privaten Sendern. Der auch ein bisschen nostalgisch angehaucht ist. Denn die Musik erinnert an den Song Ich will Spaß aus dem neuen deutschen Schlager-Filmchen Gib Gas ich will Spaß mit Nena und Markus. Und der ist aus den 80ern.
Natürlich darf auch ein Radio-Spot nicht fehlen. Umrahmt werden diese beiden Maßnahmen von Printanzeigen in Tageszeitungen und regionalen Magazinen sowie Social Media-Aktivitäten. Gestartet wird die Kampagne offiziell am 7. Dezember.

Credits
Auftraggeber: Digitalradio Österreich
Produktion TV-Spot, Radio-Spot - Kreation und Umsetzung: Projekt21
Mediaplanung: Absenger Media
Public Relations: Agentur trummer + team
Social Media: glowbeet Werbeagentur
Fotografie: Lea Fabienne Graphics & Photography