DAB+-Ausbau schneller als geplant Pixabay
24 Sep
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DAB+-Ausbau schneller als geplant

Ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk macht die ORS den Elektrohändlern.

Die zweite Ausbau-Stufe des digitalen Radiostandards DAB+ wird bereits am 11. Dezember dieses Jahres abgeschlossen sein. Dann gehen die Sendeanlagen Innsbruck-Patscherkofel, Salzburg-Gaisberg und St. Pölten-Jauerling in Betrieb. Damit sind bis zu 75 Prozent der österreichischen Bevölkerung abgedeckt.
„Wir können damit dem Elektrofachhandel für das heurige Weihnachtsgeschäft ein weiteres attraktives Argument für den Vertrieb von DAB+-Endgeräten bieten“, kommt Wolfgang Struber, Vorsitzender des Vereins Digitalradio Österreich und Geschäftsführer von Radio Arabella, auf den Punkt.
Doch es geht um mehr. DAB+ soll möglichst rasch neuer Standard werden und UKW auslaufen. Schon bald soll es überhaupt keine reinen UKW-Geräte mehr geben. Wichtiger Treiber dafür ist einerseits die Automobilindustrie. Die forciert den Einbau von DAB+ Geräten in ihren Fahrzeugen, um darüber mit ihren Kunden leichter zu kommunizieren.
Der zweite Angelpunkt in Österreich, DAB+ schnell durchzusetzen, ist der ORF. Doch der sträubt sich noch. Da DAB+ trotz allem derzeit noch ein Minderheitenprogramm ist. Beim Digitalradio-Verein will man das aber nicht so hinnehmen. Immerhin verzeichne DAB+ die stärksten Zuwachsraten. Der Geräteanteil liege bereits bei über 32 Prozent. Daher, so Struber: „Die Medienregulierungsbehörde RTR/KommAustria ist meiner Ansicht nach bereits jetzt gefordert, zu prüfen, ob die ORF-Radios den gesetzlichen Versorgungsauftrag ohne DAB+ Verbreitung überhaupt noch wahrnehmen können“.
Als weiteres Thema rückt 5G ins Zentrum. Vor allem 5G Broadcast. Hier hätte man gerne einen rechtlichen Rahmen, der die Broadcaster absichert. Denn: Der neue Übertragungsstandard ermögliche freies Broadcasting ohne Datenverbrauch über 5G. Die Angst der Radios: Die Telekomunternehmen könnten die Hand aufhalten. „Kostenloser digitaler linearer Rundfunk ohne Zwischenhändler zwischen Rundfunkanstalten und Hörern ist ein wichtiges künftiges Medienthema. Hier muss der Gesetzgeber seine Verantwortung gegenüber dem Bürger wahrnehmen und darf nicht die Telekommunikationsunternehmen, die an jedem Bit & Byte verdienen wollen, die Spielregeln überlassen“, fordert Alexander Wagner, Geschäftsführer von Energy Österreich.