Ziemlich dicke kommt´s, wie die deutschen Nachbarn sagen, heuer für österreichische Journalist*innen, wenn sie einmal in den Strudel der Preise und Auszeichungen geraten sind. Alexandra Wachter von Puls4 muss sich mit dem Robert Hochner- und Walther Rode-Preis abschleppen, und auch Wiener Zeitung-Chefredakteur Walter Hämmerle hat nach dem Kurt Vorhofer-Preis nun schon die zweite hochkarätige Auszeichung in diesem Jahr zu stemmen: Ihm verleiht nämlich das überparteiliche „Forum Verfassung“, dem unter der Präsidentschaft der ehemaligen Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein Mitglieder wie der frühere EuGH-Richter Peter Jann oder Ex-VfGH-Präsident Ludwig Adamovich angehören, den mit 5000 Euro dotierten und im Zweijahresrhythmus vergebenen Medienpreis für Verdienste um die Verfassung verliehen. Andreas Koller, stellvertretender Chefredakteur der Salzburger Nachrichten und Mitglied der Jury des Verfassungspreises, begründet diesen Entscheid damit, dass Hämmerle in der Wiener Zeitung eine Stimme der Anständigkeit und der Vernunft ertönen lasse. „Seine Kommentare weisen ein hohes Maß Verfassungs-Sensibilität auf, und er verschont, wiewohl Chefredakteur einer republikseigenen Zeitung, auch die Bundesregierung nicht mit seinen kritischen Analysen“, unterstreicht Koller.
Der mit 15.000 dotierte Österreichische Verfassungspreis wird dem renommierten Warschauer Verfassungsrechtsprofessor und ehemaligen polnischen Verfassungsrichter Mirosław Wyrzykowski zuerkannt. Das „Forum Verfassung“ will damit ein Zeichen der Unterstützung der Richterinnen und Richter in Polen in ihrem Einsatz für die Unabhängigkeit der Justiz setzen. Ausgezeichnet mit je 7,500 Euro werden auch die AHS-Lehrerinnen Monika Erckert und Silvia Ruschak-Schneider, unter anderem für ihr Engagement beim Aufbau des Programms „Verfassung macht Schule“.
Die Preisverleihung findet, wie das Büro des „Forums Verfassung" verlauten lässt, „heute abend in Wien im Rahmen eines Festakts statt, der für geladene Gäste ist".
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