Furche zum Geburtstag als Karte Die Furche
30 Nov
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Furche zum Geburtstag als Karte

Unter dem Motto „75 Jahre Segel setzen“ bringt die Wochenzeitung ihre Jubiläumsausgabe heraus.

Die soll eng verknüpft sein mit dem Digitalportal. Und dort ganz besonders mit dem Furche-Navigator. In diesem soll das gesamte Archiv bis 1945 digitalisiert werden. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz werden im Navigator inhaltlich verwandte Beiträge zum Gesuchten vorgeschlagen. Somit soll ein größerer Einblick ins Geschehen ermöglicht werden.
Da man so durch die Geschichte navigieren kann, nutzt die Wochenzeitung die Metapher und verpasst sich für die Sonderausgabe den Look als Seekarte. Im Inneren will man, wie es heißt, Koordinaten, Strömungen, Fahrrinnen, Untiefen, Ankerplätze und Leuchtfeuer aufzeigen. Nicht fehlen darf natürlich auch das obligatorische Jubiläumsinterview mit dem Bundespräsidenten.
Erschienen ist Die Furche das erste Mal am 1. Dezember 1945. Gegründet wurde sie von Friedrich Funder. Der begann seine journalistische Laufbahn bereits in der Monarchie, wo er vor allen Dingen mit der Reichspost agierte. Im Ständestaat zählte er zwar zu den Gegnern des Anschlusses, jedoch zu den Befürwortern des autoritären Kurses. So beriet er unter anderem auch Engelbert Dollfuß und Kurt Schuschnigg. Für dieses Engagement deportierten ihn die Nazis ins Lager Dachau.
Nach der Wiedergründung der Republik setzte er sich nach den Erfahrungen im Konzentrationslager für den Dialog zwischen den beiden großen Lagern ein. Ein Instrument dafür sollte Die Furche sein. Die sich allerdings immer als katholisch-konservativ verstand.
Heute ist die Wochenzeitung im Hause der Styria angesiedelt.