Beliebtester Interviewpartner: Barack Obama Unsplash/The Climate Reality Project
19 Nov
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Beliebtester Interviewpartner: Barack Obama

Den würden 13 Prozent der Journalisten im DACH-Raum gerne vors Mikrofon locken. Mit neun Prozent folgt Queen Elizabeth II vor Papst Franziskus mit sieben Prozent.

Das geht auch dem neuesten Journalisten Barometer von Marketagent hervor. Als störend für ein Interview empfinden hingegen 45,3 Prozent, wenn der Partner den Fragen ausweicht. 35,9 Prozent stoßen sich daran, wenn der Berater einspringt und keine ehrlichen Antworten gegeben werden. 29,5 Prozent verdirbt es den Interview-Spaß, wenn Geld verlangt wird.
Das Marktforschungsunternehmen wollte zudem wissen, welche Redaktion die Journalisten für eine Woche gerne übernehmen. Am beliebtesten erwies sich Die Zeit mit 18 Prozent. Je ein Zehntel würden National Geographic und Arte präferieren.
Bei der Frage nach dem spannendsten Land erwies sich der Berufsstand als ziemlich patriotisch. Mit Ausnahme der Österreicher. „Für die heimischen ReporterInnen steht nicht etwa Österreich an erster Stelle, noch interessantere News würde ihnen die USA bieten. Im Gegensatz dazu bleibt für die deutschen und Schweizer JournalistInnen das eigene Heimatland die Destination der Wahl“, erklärt Marketagent-Geschäftsführer Thomas Schwabl.
Der Wunsch hinter der Berufswahl: Spuren in der Gesellschaft zu hinterlassen. Etwa 4 von 10 wollen mit ihrer Berichterstattung etwas in Bewegung setzen, das Jahre später noch Menschen hilft. Dementsprechend bedauern es einige, besondere Ereignisse der letzten Jahrzehnte verpasst zu haben. Da wäre etwa die Mondlandung, bei der ein Viertel gerne dabei gewesen wäre. Entscheidende Insiderinfos zu den Enthüllungen über den amerikanischen Geheimdienst von Edward Snowden sowie zu den gefälschten Hitler-Tagebüchern zu liefern, wäre das Highlight von rund jedem Fünften gewesen. „Für die österreichischen MedienvertreterInnen steht jedoch ein einschneidender Skandal aus der heimischen Politik an erster Stelle: 3 von 10 wären gerne Teil der Aufdeckung der Ibiza-Affäre gewesen“, führt Marketagent-Marketingleiterin Lisa Patek ein heimisches Spezifikum an.
Wenig überraschend sind die Vertreter der Zunft der Meinung, dass der Beruf nicht gerade leichter wurde. Rund 4 von 10 Befragten waren zumindest einmal in ihrer Karriere kurz davor, das Handtuch zu werfen und komplett die Branche zu wechseln. Aber immerhin: Insgesamt würden knapp 85 Prozent der Befragten den Beruf aus heutiger Sicht wieder ergreifen wollen. „Wir sehen hier erneut eine leichte Steigerung im Vergleich zu den vergangenen Journalisten Barometern. 2015 traf dies nur auf 7 von 10 zu, 2017 waren es bereits 83 Prozent. Allen Herausforderungen zum Trotz sind die Befragten offenbar zufrieden mit ihrer Tätigkeit“, resümiert Schwabl.

Journalisten Barometer: Methode: CAWI | Marketagent Online Access/Instrument: Online-Interviews über die Marketagent reSEARCH Plattform/Erhebungszeitraum: 25.09.2020 – 12.10.2020/Sample-Größe: n = 580 Netto-Interviews (AT: 197, DE: 294, CH: 87)