Presserat verurteilt krone.at Pixabay
02 Aug
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Presserat verurteilt krone.at

Bericht über Flüchtlinge in Bosnien sei infolge unzureichender Recherche übertrieben und tendenziös gewesen.

Als nicht ausreichend recherchiert be-und verurteilt der Presserat einen Bericht in „krone.at“, dass im bosnischen Velika-Kladusa an der Grenze zu Kroatien mehr als 20.000 Migranten auf die Chance eines Durchbruchs nach Mitteleuropa hoffen würden und die Exekutive besorgt sei, dass ein solcher Durchbruch an diesem Grenzübergang unmittelbar bevorstehen könnte. Sorge bereite auch, dass 95 Prozent davon junge Männer seien und fast alle mit Messern bewaffnet seien. Auf einen Grenzpolizisten sei bereits eingestochen worden. Der Autor des Artikels, der den Titel „Experten zu ‚Krone‘: ‚Jetzt kommen ganz andere‘“ trägt, beruft sich dabei auf Experten des Innenministeriums als Quelle für die Aussagen.
Mehrere Leser kritisierten, dass hier mit falschen Zahlen und Behauptungen bewusst eine negative Stimmung erzeugt werde.
Der Senat des Presserats befragte das BMI, das sagte, dass Medien zumeist ihre Angaben von Insidern bezögen, die weder veri- noch falsifizierbar seien. Weiters befragte der Senat das UNHCR für Bosnien & Herzegowina. Dort sagte ein Sprecher, dass die Zahl der Flüchtlinge auf bosnischem Gebiet im November 2018 6.000 bis 7.000 betragen habe. Die Angaben der krone.at seien falsch, auch sei niemand von der Zeitung oder dem Portal an sie herangetreten.
Der Senat sieht eine übertriebene und für Migranten unvorteilhafte Darstellung des Sachverhalts infolge unzureichender Recherche und somit einen Verstoß gegen den Ehrenkodex als gegeben an und fordert die Medieninhaberin auf, die Entscheidung auf „krone.at“ freiwillig zu veröffentlichen.