Der Zsolnay Verlag ist als einer größten Buchverlage des Landes eine verdienstvolle Stätte österreichischer Buchkultur. Kürzlich hat er übrigens seinen 100. Geburtstag gefeiert.
Falls es indessen stimmt, was Christian Nusser heute in seinem Blog „Kopfnüsse" schreibt - und ehrlich, wie kann es nicht stimmen? sowas kannst du nicht erfinden! - dann gibt es bei Zsolnay Köpfe mit recht eigenartigen Ideen.
Nusser hatte sich mit der Biographie „Kickl und die Zerstörung Europas" befasst, die die profil-Journalisten Gernot Bauer und Robert Treichler über den destruktiven blauen Wutpolitiker verfasst haben. Wie man weiß, ist das an sich lesenswerte Werk durch biographische Fehlangaben über Kickls Vorfahren beeinträchtigt.
Und weil Nusser diesen, wie der Verlag meinte, zu intensiv nachgegangen sein soll, bekam er unlängst elektronische Post. Weil er auf dem Portal Newsflix.at „In sehr großem Umfang" aus dem Buch zitiert habe, sei es zu einer Urheberrechtsverletzung gekommen, argumentiert Zsolnay und fordert vom Journalisten bzw. seinem Dienstgeber (Heute) fast 1.000 Euro.
„Das hatte ich auch noch nicht". schließt Nusser. „Es gab Verlage, die sich darüber beschwert haben, dass nichts oder zu wenig über Bücher berichtet wurde. Die Neos haben sich vor ein paar Wochen bei mir aufgeregt, weil ich falschen Passagen aus dem Leitkultur-Buch von Parteichefin Beate Meinl-Reisinger zitiert hätte. Also die Passagen waren schon richtig, doch sie hätten lieber andere gelesen. Aber dass sich ein Verlag darüber beschwert, dass zu viel Reklame für ein Buch gemacht wurde, darüber hätte sogar meine Großmutter den Kopf geschüttelt, wenn sie noch leben würde. Und es wäre in meinem Fall sogar die richtige Omi gewesen. Mütterlicherseits."